Das Klima der vergangenen Wochen lockte viele ins Freie. Aber nicht nur Sonnen-hungrige profitieren vom schönen Wetter, auch Solaranlagen arbeiten jetzt besonders und leisten einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Stromversorgung, wie eine Unter-suchung zu den Verhältnissen in Deutschland zeigt - hierzulande dürfte es ganz ähnlich sein, allerdings nur vom Prinzip her und nicht von den erreichten Mengen an Solarstrom.
Die Untersuchungen der Leipziger Strombörse EEX zeigen, dass – je nach Wetterlage – über Mittag bis zu 13,2 Gigawatt (GW) Leistung in das öffentliche Stromversorgungsnetz Deutschlands eingespeist werden. Das entspricht der Nettoleistung von bis zu zehn Kernkraftwerken. Damit entlasten Solaranlagen den konventionellen Kraftwerkspark deutlich und vermindern den Bedarf an Spitzenleistung aus konventionellen Kraftwerken.
Das sonnige Wetter liefert vor allem zu Zeiten der Verbrauchsspitezn über Mittag viel Solarstrom - und ist etwa in Deutschland bereits in der Lage, die Stromleistung mehrerer AKW zu ersetzen (Bild Guntram Rehsche - Testfeld auf dem Dach der EKZ-Gebäude in Dietikon (ZH)).
Weil zur Zeit in Deutschland nur vier von 17 Kernkraftwerken in Betrieb sind, spielen Solaranlagen eine wichtige Rolle für eine gesicherte Stromversorgung. Sie übernehmen die Lastspitzen tagsüber, wodurch die konventionellen Kraftwerke von morgens 7:00 Uhr bis abends 22:00 Uhr fast mit konstanter Leistung gefahren werden können. Die erreichten Werte dokumentieren die Stromerzeugung im Verlauf von einer Woche bzw. einem Monat. Auch hier zeigt sich, dass die Solarenergie ein verlässlicher Stromproduzent ist und hochwertigen Spitzenlaststrom bereitstellen kann. An jedem Tag konnte die komplette Mittagsspitze vom Solarstrom abgedeckt werden. Die konventionellen Spitzenlastkraftwerke werden dadurch deutlich entlastet.
Nach Ansicht von Prof. Dr. Bruno Burger vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg zeigen die Resultate, dass der Beitrag der Solarenergie zur Stromversorgung sehr gut planbar ist. Außerdem, so der Wissenschaftler, sei der Verlauf der eingespeisten Leistung aus Solarenergie sehr stetig und weise keine schnellen Änderungen auf, wie sie beispielsweise bei Windkraft auftreten können. „Der Grund dafür ist die große räumliche Verteilung der Solaranlagen, wodurch lokale Wetterschwankungen, zum Beispiel durch Wolkenflug, sich komplett ausmitteln“, erklärt Prof. Burger.
Grafiken und Quelle unter: Fraunhofer ISE
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