Weltweit leben rund 1,5 Milliarden Menschen völlig ohne Elektrizität und eine weitere Milliarde ohne stabilen Zugang zu Strom. Das soll sich in absehbarer Zeit ändern.
Anlässlich des "Internationalen Jahr der nachhaltigen Energie für alle" 2012 sagt die UNO der Energiearmut den Kampf an. Ein soeben präsentierter Bericht zeigt, wie entlegene Landstriche in der Dritten Welt nachhaltig mit sauberem Strom versorgt werden können. Die Zeit drängt, denn ohne Gegenmaßnahmen werden auch 2030 noch 1,4 Milliarden Menschen keine Elektrizität haben, was die Armut in vielerlei Hinsicht verstärkt.
Einen laut den Experten brauchbaren Ansatz zur Überwindung des Problems zeigen Projekte in Patagonien, einer armen Landregion Argentiniens. In mehreren kleinen Dörfern ersetzte man alte, schmutzige Dieselgeneratoren von geringem Wirkungsgrad durch eine Verbindung mehrerer Energiequellen - etwa in Cochico ein 84-Kilowatt-Kleinwasserkraftwerk oder in Chorriaca ein Hybridsystem aus einer Windkraftanlage und einem neuen Dieselgenerator. In anderen Orten der Region wurden Photovoltaikanlagen installiert. Messbare Vorteile für die Wirtschaft, Bildung und Gesundheit der Dörfer waren das Ergebnis.
"Der vorerst kleine Maßstab der Projekte beschleunigt den Wandel und bringt Erfahrungen für nachhaltige Entwicklung", erklärt Paul Loeffelman von der NGO Global Sustainable Electricity Partnership . Zukunftsweisend ist bei diesen Ansätzen jedoch vor allem das Konzept, laut dem Zivilgesellschaft, Gemeinden, Provinzregierung und Privatwirtschaft kooperieren. "Jeder macht das, was er am besten kann. Während dies von Seiten der Wirtschaft die Bereitstellung von Technologie und Kapital ist, muss der Staat ein attraktives Umfeld für Investitionen schaffen. Das gelingt durch stabile, langfristige Pläne der Energieentwicklung", so der Energieexperte.
Der vor der UNO präsentierte Bericht nennt noch weitere Voraussetzungen für den Erfolg und die Wiederholbarkeit dieses Businessmodells in anderen Entwicklungsländern. So muss die stromgenerierende Technik auf Ort und Bedingungen abgestimmt und die Vorteile für die Bevölkerung der Dörfer maximiert werden. Der Privatsektor braucht viele Alternativen zur Finanzierung, damit er Design, Errichtung, Betrieb und Wartung optimal durchführen kann. Schließlich gehe es um enge Verbindungen zwischen öffentlichem und privaten Sektor sowie zu anderen Stakeholdern.
Quelle: Sonnenseite / pressetext
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