Die Ernst Schweizer AG in Hedingen (ZH) kombiniert wirtschaftlichen Erfolg mit nachhaltiger Unternehmensführung; bis Ende Juni 2011 wird die vollständige Deckung mit Strom aus erneuerbaren Energien möglich.
Der vollständige Umstieg auf Energieeffizienz und Erneuerbare Energien ist innert 20 Jahren technisch und finanziell machbar. Zur Konkretisierung dieser Energiezukunft hat die schweizerische Agentur für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz, AEE, ein 10-Punkte-Programm der Wirtschaft vorgelegt. Basis des Vorschlages bildet ein politischer Grundsatzentscheid: Nur wenn Parlament und Bundesrat die Bedeutung der Energieeffizienz und der erneuerbaren Energien für die Energieversorgung der Schweiz erkennen, ist mit einer erfolgreichen Umsetzung zu rechnen. Denn die aktuelle Stop-and-go-Politik ist für die Wirtschaft denkbar ungünstig.
Parallel zur Emissionsminderung stieg bei der Ernst Schweizer AG, Metallbau, der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Energieverbrauch von 6 auf 70 Prozent. Bis Ende Juni 2011 soll dieser Anteil auf deren 100 steigen. Bild aus der Produktion von Sonnenkollektoren: Ernst Schweizer AG, Metallbau.
Für ein Wirtschaftsunternehmen bedeutet das AEE-Programm keine Einschränkung. Die Firma Ernst Schweizer AG ist dafür ein illustratives Beispiel. Die Metallbaufirma mit 586 Mitarbeitenden hat ihren Umsatz von 1978 bis 2010 um 181 % auf 160 Mio. Fr. gesteigert (teuerungsbereinigte Zahlen). Im gleichen Zeitraum stieg der Energieverbrauch lediglich um 20 %. Dazu passen die Zahlen aus dem Jahre 2010: Die Firma brauchte 1,75 % mehr Energie als im Vorjahr bei einem Umsatzplus von 15 %! Bis 2014, so die Zielsetzung, soll der Energieverbrauch wieder auf dem Stand von 1978 liegen. Wer in Anbetracht dieser Zahlen für industrielle Produktionsbetriebe zwingend eine zum Umsatz proportionale Entwicklung des Energiebedarfes unterstellt, verkennt die Realität.
Produktionsstandorte der Ernst Schweizer AG liegen im aargauischen Möhlin, in Affoltern am Albis und an ihrem Hauptsitz in Hedingen. Das 90-jährige Unternehmen produziert Fassaden, Fenster, Briefkästen und Sonnenenergie- Systeme. Rund 60 % des Umsatzes macht Schweizer mit Produkten, die zur Energiebedarfsminderung oder zur Gewinnung erneuerbarer Energien beitragen. Doch der schonende Umgang mit Energie und anderen Ressourcen ist bei Schweizer nur ein Unternehmensziel. Geschäftsleitung wie Mitarbeitende fühlen sich verpflichtet, soziale, ökologische und wirtschaftliche Aspekte in alle betrieblichen Entscheide gleichermassen einzubeziehen.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die betriebliche Umwelteffizienz bei Schweizer um 3,5 % erhöht. Dieser Kennwert quantifiziert den Umsatz je 1000 Umweltbelastungspunkte (UBP), 2010 waren es 27.60 Franken je 1000 UBP. Mit ein Grund sind die sinkenden Treibhausgas-Emissionen für Strom und Wärme. 2010 emittierte der Betrieb weniger als einen Drittel an Treibhausgasen als 1978. Parallel zu dieser Emissionsminderung stieg der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Energieverbrauch von 6 % auf 70 %. Bis Ende Juni 2011 soll dieser Anteil auf 100 % steigen. Den wirtschaftlichen Erfolg mindert dieses Engagement nicht: 8 Mio. Fr. beträgt das Betriebsergebnis 2010 (EBIT). Diese Zahlen machen deutlich, dass sich eine ökologische Betriebsführung mit wirtschaftlichem Erfolg kombinieren lässt. Und sie zeigen ebenso deutlich, dass eine Fabrik zwar Strom braucht, aber keine Atomkraftwerke.
Quelle: schweizer-metallbau.ch
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