Nach wie vor gilt für Grätzels Farbstoffzelle: «Der Prophet zählt nichts im eigenen Land.» Nur so ist eine Meldung aus dem östlichen Nachbarland zu interpretieren, die auch aufs Pult von Solarmedia flatterte: Das Forschungszentrum für integrales Bauwesen der Fibag kooperiert mit Erfinder der Solarzelle. Die Zelle, die ohne Silizium funktioniert und in der Herstellung sehr günstig ist, nutzt organische Farbstoffe.
Der in der Schweiz tätige Chemiker Michael Grätzel hatte Anfang der 1990er Jahre eine elektrochemische Farbstoff-Solarzelle entwickelt, die zur Absorption von Licht nicht ein Halbleitermaterial, sondern organische Farbstoffe, zum Beispiel den Blattfarbstoff Chlorophyll, verwendet. Gemeinsam mit dem steirischen "Forschungszentrum für integrales Bauwesen AG" (FIBAG) soll seine Erfindung für die großflächige Anwendung an Gebäuden weiterentwickelt werden, heißt es in einer Aussendung der FIBAG.
Prof. Dr. Dr. Grätzel (links) und Dipl-Ing. Dr. Müller, Vorstand Fibag, bei der Präsentation der Zusammenarbeit
Die vom Leiter des Labors für Photonik und Grenzflächen an der Ecole Polytechnique de Lausanne, Michael Grätzel, entwickelte "Grätzel-Zelle" versteht sich als Alternative zur üblichen Solarzellentechnologe. Der Erfinder selbst hat dafür zuletzt den mit 1,1 Millionen Euro dotierten "Nobelpreis für Ingenieure" (Millenniumspreis) erhalten. Die Solarzelle, die organische Farbstoffe nutzt, um mit ihnen Licht in elektrischen Strom umzuwandeln, kommt ohne Silizium aus. Ihre Funktionsweise wird auch als "künstliche Photosynthese" bezeichnet.
Laut FIBAG ist die Alternativtechnologie "äußerst günstig" in der Herstellung. Schätzungen würden von bis zu einer 50-prozentigen Einsparung gegenüber konventionellen Silizium-Technologien ausgehen. Das "Forschungszentrum für integrales Bauwesen" in Stallhofen nahe Graz ist ein Kompetenzzentrum für die Integration von effizienter Technologie zur z.B. Wärme- und Stromerzeugung in die Gebäudefassade. Die Umsetzung der "Energiefassaden" durch die steirische Firma "SFL technologies" wurde im Vorjahr mit dem globalen Architektur-Preis für Nachhaltigkeit ausgezeichnet und wird u.a. von Architekten wie Zaha Hadid und Coop Himmelb(l)au umgesetzt.
"Die Eigenschaften der 'Grätzel-Zelle" sind optimal für die Integration in die Gebäudehülle", meint Mario J. Müller, Vorstand der FIBAG im Gespräch mit der APA. Sie könne in vertikale Flächen ebenso eingebaut werden , wie in horizontale, es gebe sie in allen möglichen Farben und Formen und sie arbeitet auch bei Streulicht gut. "Vor allem ist sie billiger und nachhaltiger", so Müller. Bisher stehe das Potenzial der elektrochemischen Solarzelle noch in den Anfängen, vor allem fehle es an der entsprechenden Integrationstechnologie. "Das ist die Aufgabe der FIBAG", so der Vorstand des Forschungszentrums. Die Umsetzung erster Integrationslösungen seien bereits für Ende des Jahres geplant - am Gebäude der FIBAG selbst.
Quelle: Kleine Zeitung Steiermark
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