Donnerstag, 23. Juni 2011

Swisspower - neuer Player

Swisspower, der Zusammenschluss von 25 Schweizer Stadtwerken, etabliert sich zu einer unabhängigen Stimme in der Schweizer Energiewirtschaft. Das wurde deutlich an der Orientierung des Verbands von Mittwoch, aber auch in den diversen Verlautbarungen. Stossrichtung ist eine unabhängige erneuerbare Energieversorgung.

Um ihre Kunden in der Schweiz bis 2050 ausschliesslich mit erneuerbarer Energie versorgen zu können, tätigt Swisspower gezielte Investitionen in gemeinsame Produktionsbeteiligungen in der Schweiz und im Ausland. Sie investiert auch in zukunftsweisende Projekte wie das DTE-Tiefenwärmekraftwerk - siehe dazu NZZ vom 22. Juni 2011 - oder in Projekte für erneuerbare, lokale, dezentrale Bandenergie. Der Verband fordert, dass die Netzinfrastruktur modernisiert und ausgebaut wird. Smart Grid und Smart Metering lauten dazu die Stichworte. Der Ausbau und die Entflechtung der Netze sind unabdingbar, um die Kapazität und die Anbindung an Europa zu gewährleisten und die künftigen Anforderungen einer zunehmend effizienten, dezentralen und international integrierten Energieversorgung zu gewährleisten. Dazu braucht es entsprechende finanzielle Mittel, sowie passende regulatorische Rahmenbedingungen wie zum Beispiel eine Beschleunigung der Bewilligungsprozesse oder eine Begrenzung der Verfahrensdauer.

Swisspower will die Energieversorgung in Richtung der Zielsetzung „2000-Watt-/1-Tonne-CO2-Gesellschaft“ bewegen. Dafür setzt sie auf die konsequente Steigerung der Energieeffizienz und bietet ihren Kunden motivierende Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz. Swisspower und die städtischen Energieversorgungsunternehmen fordern den diskriminierungsfreien Zugang zum europäischen Energiemarkt, die Anbindung der dafür erforderlichen Transportstruktur für Schweizer Unternehmen und Schweizer Kraftwerke und die aktive Beteiligung der Schweiz in den jeweiligen internationalen Gremien. Ein Heimmarkt, der auch künftig eine sichere und finanzierbare Energieversorgung gewähr- leistet, ist ohne Integration in den EU-Energiemarkt nicht möglich – unabhängig, ob dieser „nur“ auf Strom oder auf Energie generell aufbaut.

Swisspower und ihre Aktionäre und Partner in Zahlen
Stromkundinnen und -kunden 1 200 000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 5 900
Umsatz 3.8 Milliarden Franken
Marktanteile am Gesamtverbrauch in der Schweiz
Elektrizität 23 %
Erdgas 57 %
Fernwärme 39 %
Trinkwasser 19 %

Swisspower realisierte im vergangenen Jahr ein nach eigenen Angaben sehr gutes Betriebsergebnis. Als Kooperation von 25 führenden Schweizer Stadtwerken
versorgt Swisspower über eine Million Kunden in der Schweiz mit Energie. Ziel der
Unternehmensgruppe ist es, die Energieversorgung der Schweiz bis ins Jahr 2050
mit erneuerbaren Energien zu gestalten. In dem Sinne unterstützt Swisspower den Richtungsentscheid von Bundesrat und Nationalrat zum Ausstieg aus der Kernenergie. Zu Swisspower gehören zwar viele städtische Elektrizitätswerke der Schweiz, es gibt aber auch namhafte Abewesende, etwa das EW der Stadt Zürich.

Im „Masterplan Energie 2050“ von Swisspower, der im September 2011 vorliegen wird,
sind die Grundlagen der Energiestrategie beschrieben. Er beinhaltet die Handlungsfelder Produktion, Netze und Infrastruktur, Energieeffizienz sowie den Zugang zum europäischen Energiemarkt. Swisspower ist überzeugt, dass eine nachhaltige Energieversorgung bis 2050 realisierbar ist. Swisspower begrüsst deshalb den Beschluss von Bundesrat und Nationalrat zu einem geordneten Ausstieg aus der Kernenergie.

Quelle: Swisspower

© Solarmedia

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