Im Rahmen des europäischen Verbundprojekts »SCOOP« (Solar Collectors
Made of Polymers) hat ein Konsortium unter Koordination des
Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE Solarkollektoren aus
Kunststoff entwickelt, die Funktionalität, Kostenbewusstsein und
Ästhetik verbinden.
Die Demonstrationsanlagen des
Projektpartners Aventa decken über 60 Prozent des Gesamtverbrauchs für
Heißwasser und Heizung von 34 Reihenhäusern im Passivhausstandard. Sie
wurden Anfang Oktober der Öffentlichkeit präsentiert. In Mortensrud bei Oslo, hat ein Konsortium aus Forschung und
Industrie einen Meilenstein in der Entwicklung von Solarkollektoren aus
Kunststoff realisiert. In der Reihenhaussiedlung »Stenbråtlia«
(Bauträger OBOS) wurden an der Südseite der Dächer Solarkollektoren aus
Kunststoff des norwegischen Unternehmens Aventa eingebaut. 62 Prozent
des Verbrauchs (Heißwasser / Heizung) können über
Kunststoffkollektoren gedeckt werden.
Aus der Mustersiedlung für
energieeffizientes Bauen wurde ein Vorzeigeprojekt für die Solar- und
Baubranche, das mit den integrierten Kunststoffkollektoren den Wünschen
von Architekten und Bauherren gerecht wurde. »Die Siedlung demonstriert,
dass gutes Raumklima, erneuerbare Energien und Design erfolgreich
miteinander verbunden werden können«, sagt Egil Wahl, OBOS-Projektleiter
während der Bauphase, anlässlich der Begehung. Für den zuständigen
Architekten von OBOS, Hans Dahl, steht die Siedlung für »die Zukunft
nachhaltiger Bauprojekte, in denen Solarkollektoren mit der Gebäudehülle
verschmelzen«, und so neben den energetischen Vorteilen auch einen
visuellen Anreiz für die Bewohner bieten. Dahl war in der frühen Phase
für das Projekt und somit die Implementierung der Solaranlage als
Hauptenergiequelle für das Heizen verantwortlich. Seiner Meinung nach
ist es unerlässlich, dass »Solarkollektoren ästhetisch in die Gebäude
integriert werden«. Wie dies geschehen kann, zeigt die neue Siedlung
vorbildlich. Pro Haus wurde eine Fläche von 14 m² mit
Vollkunststoffkollektoren aus extrudierten Doppelstegplatten verbaut.
Nicht nur der Heißwasser- auch der Heizbedarf der Reihenhäuser wird über
das Solarsystem mit einem 800 Liter-Tank bedient. Der Betrieb der
Raumheizung erfolgt durch eine Fußbodenheizung auf Wasserbasis. Die
Systeme sind einfach und mit geringem personellem Aufwand zu
installieren, worin ein weiterer Vorteil der Kunststoffbauweise besteht.
»Mit den Solaranlagen in Stenbråtlia können wir demonstrieren, dass
sich Ästhetik und Kosteneffizienz nicht ausschließen«, so Michael Köhl,
Teamleiter am Fraunhofer ISE und Projektleiter des EU-Projekts »SCOOP«.
»Im Gegenteil, die Forschungsergebnisse der vergangenen Jahre haben
gezeigt, dass sich Kunststoffmaterialien für den Bau von
zukunftsweisenden Solarkollektoren sehr gut eignen. Dies können wir nun
auch in der Praxis nachweisen.« An der ersten Begehung vor Ort nahmen
neben Gästen der norwegischen Bau- und Architekturbranche und
Konsortialpartnern des EU-Projekts »SCOOP« auch Mitglieder der IEA SHC
Task 39 »Polymeric Materials for Solar Thermal Applications« teil. Diese
hat die Forschung und Entwicklung von Solarkollektoren aus Kunststoff
seit vielen Jahren entscheidend vorangetrieben.
Weitere Info hier: www.eu-scoop.org
Quelle: ISE
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