Weltweit werden die Kapazitäten zur Erzeugung
Erneuerbarer Energien (EE) weiter kräftig ausgebaut. Allerdings haben sich Rahmenbedingungen für Investitionen im EE-Sektor und deren
Finanzierung in den letzten Jahren stark verändert.
Während Länder wie
China oder die USA die Förderung vorantreiben, haben viele der
bisherigen Kernmärkte die Subventionen teils drastisch reduziert und
sich damit aus der Liga der boomenden EE-Standorte verabschiedet. Die
Wettbewerbsfähigkeit auf dem einzelnen Markt rückt in den Vordergrund
und wird zum zentralen Erfolgsfaktor für die Umsetzung von EE-Projekten.
Dies zeigt die Studie „Finanzierung von erneuerbaren Energien auf internationalen Märkten”, die Rödl & Partner anlässlich des 4. Branchentags EE in Nürnberg vorstellte.
„Die
Wettbewerbsfähigkeit Erneuerbarer Energien nimmt weltweit zu. Dies
erhöht die Chancen, EE-Projekte zu finanzieren. Der Flickenteppich in
der Förderung erschwert allerdings in vielen Ländern die langfristige
Planung”, erklärt Anton Berger, Leiter des Bereichs Energiewirtschaft bei
Rödl & Partner. „Investitionen werden in den Ländern und
Energiebereichen getätigt, in denen verlässliche Rahmenbedingungen vorherrschen und Planungssicherheit
besteht. Je komplexer Förderregime, desto stärker wird die
Energiewende ausgebremst.”
Das Jahr 2013 markierte für die
globale Energiewirtschaft einen Wendepunkt. Erstmals wurden weltweit
mehr erneuerbare als konventionelle Kraftwerkskapazitäten hinzugebaut.
Die Hauptgründe für den anhaltenden Ausbau sind vielerorts nicht mehr
Einspeisevergütungen und Förderprogramme, sondern die Wirtschaftlichkeit
der Vorhaben auf Basis niedrigerer Gestehungskosten. Konventionellen
Kraftwerken wird ein langfristig kostendeckender Betrieb häufig nicht
mehr zugetraut, wohingegen die Erneuerbaren mit niedrigen und
prognostizierbaren Betriebskosten sowie fallenden Kapitalkosten
für Neuprojekte punkten können. Ende 2013 produzierten Anlagen
mit einer Leistung von rund 1.550 GW (+8 % gegenüber Vorjahr) weltweit
über 5.050 TWh (+5 % gegenüber Vorjahr) regenerativen Strom aus den
Bereichen Solarenergie, Windenergie, Biomasse, Tiefengeothermie und
Wasserkraft. Neuinvestitionen in Anlagen zur Erzeugung Erneuerbarer
Energien stiegen 2013 weltweit auf rund 185 Milliarden Euro, der Sektor
beschäftigt mittlerweile 6,5 Millionen Menschen.
Große
Verunsicherung im Markt hat die rückwirkende Kürzung der
Einspeisevergütung in Ländern wie Italien und Spanien ausgelöst – sowohl
bei Investoren (Primärmarkt) als auch beim Verkauf bestehender Anlagen
(Sekundärmarkt). Deutschland hat mit der Novelle des Erneuerbare
Energien Gesetzes (EEG) neue Rahmenbedingungen geschaffen. Bestehende
Anlagen genießen hierzulande Bestandsschutz. Allerdings zeigt die
Studie, dass der Strukturwandel von der zentralen zur dezentralen
Erzeugung von Energie landesspezifische „Geschwindigkeiten”
kennt.
„In jedem Land gelten für Investoren im EE-Sektor völlig
unterschiedliche Rahmenbedingungen. In den Ländern unterscheiden sich
diese oft nochmals in Bezug auf den jeweiligen Sektor. Von
Einspeisevergütungen bis hin zur öffentlichen Ausschreibung der
Fördertarife (IPP) ist alles geboten. Je klarer die Voraussetzungen,
desto größer sind die Chancen der Länder, Investoren zu gewinnen”,
betont Kai Imolauer, Associate Partner im Geschäftsbereich
Energiewirtschaft von Rödl & Partner. „In Ländern wie Chile oder den
USA können die neuen Technologien bereits ohne Subventionen bestehen,
sie agieren direkt an den Stromhandelsplätzen.”
Rödl &
Partner hat für die Studie die Markteinstiegschancen und
Rahmenbedingungen für Erneuerbare Energien in 17 ausgewählten Ländern
untersucht und Branchenexperten zu den Investitionsmöglichkeiten
befragt. Die Studie bietet eine Analyse der Marksituation für
Erneuerbare Energien in den jeweiligen Ländern, informiert über
Finanzierungsmöglichkeiten von Erneuerbare Energien-Vorhaben sowie über
Chancen und Barrieren für Unternehmen der EE-Branche. Näher analysiert
wurden insbesondere die politischen Ausbauziele, der
Liberalisierungsgrad des Erneuerbare Energien-Erzeugermarktes, die
Stromverbraucherpreise, die rechtlichen Rahmenbedingungen für
Investitionsentscheidungen, die Existenz von Fördersystemen, die
Investitionssicherheit, die Finanzierungslandschaften für Investitionen
sowie die politische und gesellschaftliche Akzeptanz für Erneuerbare
Energien. Zusätzlich enthält die Studie eine Markteinschätzung der
Unicredit Gruppe.
Die Studie kostet 95,- Euro und kann hier angefordert werden.
Weiterführende Informationen im Themenspecial Erneuerbare Energien International im Internet.
Quelle: Rödl & Partner
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