Millionen genossen in den zurückliegenden Wochen
goldene Oktobertage. Aber die Sonne sorgte nicht nur für volle Parks und
Biergärten, sondern etwa in
Deutschland auch für eine ertragreiche Solarstromernte : Bundesweit waren dort im Oktober an manchen Tagen bis zu 18
Gigawatt Solarstrom im Netz.
Die Sonne versorgte demnach an mehreren Tagen zur
Mittagszeit rund ein Drittel aller Verbraucher mit sauberem Strom und
war damit der Stromproduzent Nummer Eins in Deutschland. „Die
Solarenergie leistet mittlerweile auch im Herbst und im Winter einen
wichtigen Beitrag zur Energieversorgung in Deutschland“, so Philipp
Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE). „Und
dank der verbesserten Systemdienstleistung, beispielsweise durch die
50,2-Hertz-Nachrüstung, sorgen Solarstromanlagen auch für stabile
Netze.“
„Solarstrom ist eine entscheidende Säule des regenerativen
Strommixes, und das auch in der kalten Jahreszeit“, bekräftigt
AEE-Geschäftsführer Philipp Vohrer. Aktuelle Beispiele für herbstliche
Spitzenwerte bei der Produktion von Solarstrom lieferten der 3. Oktober
mit 17,7 Gigawatt (GW) Einspeisung, der 4. Oktober mit 18 GW und der 19.
Oktober mit 17,5 GW. An diesen Tagen lag die Sonnenergie zur
Mittagszeit jeweils auf Platz Eins im deutschen Strommix, noch vor
Braunkohle, Kernkraft und der Windenergie. Am 19. Oktober wehte
zusätzlich eine ordentliche Brise Wind, weshalb die Erneuerbaren
Energien gegen Mittag mit 36 Gigawatt sogar zwei Drittel des gesamten
Stromverbrauchs stellten.
2013 waren in Deutschland Solarstromanlagen mit einer Leistung von
insgesamt 35,7 Gigawatt installiert. Ein großer Teil davon sind
mittelgroße Anlagen von 10 bis 100 Kilowattpeak, häufig im Besitz von
Privatpersonen. „Gerade Solarstromanlagen bieten den Bürgern die
Möglichkeit, vom reinen Stromkonsumenten zum Produzenten zu werden und
damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“, so Vohrer.
„Als Betreiber dieser kleinen Kraftwerke tragen Privatpersonen aber auch
Verantwortung für die Stabilität des Stromnetzes.“
Eine Systemdienstleistung von Solarstromanlagen ist das
automatische Abschalten, sobald zu viel Strom im Netz ist. Das Signal
zur Abschaltung von Solarstromanlagen erfolgt über die Netzfrequenz, die
stets bei exakt 50 Hertz liegen muss. Viele ältere PV-Anlagen trennen
sich bei 50,2 Hertz automatisch vom Netz. Um ein kontrolliertes
Abschalten bei verschiedenen Frequenzen zu ermöglichen, werden derzeit
400.000 PV-Anlagen nachgerüstet.
„Für die Nachrüstung ist die reibungslose Zusammenarbeit von
Netzbetreibern und Anlagenbesitzern von entscheidender Bedeutung“,
betont Vohrer. „So kann die Solarenergie immer mehr Systemverantwortung
übernehmen – und das nicht nur an goldenen Oktobertagen.“
Hintergrundinformationen zur 50,2-Hertz-Nachrüstung, zu den betroffenen Anlagen und Pressefotos auf der AEE-Seite: www.unendlich-viel-energie.de/50-2-hz.
Kleinanlagen unter 10 Kilowattpeak sind von der Nachrüstung
ausgenommen. Anlagen, die ab 2012 in Betrieb genommenen wurden, haben
die Nachrüstung bereits serienmäßig vorgesehen.
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Donnerstag, 13. November 2014
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