Freitag, 4. Oktober 2013

Fussabdruck von Solarstrom kleiner

Der ökologische Fussabdruck verschiedener Stromerzeugungsarten hat immer wieder für Verwirrung gesorgt. Eine neue Untersuchung rückt nun die Photovoltaik in ein besseres Licht. Klarheit soll auf europäischer Ebene geschaffen werden.

Wie stark belastet Solarstrom die Umwelt? Bislang war Photovoltaik (PV) bezüglich ihrer CO2-Belastung häufig als dem Atomstrom unterlegen verunglimpft worden. Doch ist das, wie eine neue Untersuchung zeigt, Schnee von gestern. Demnach gilt einerseits, dass die schädlichen Auswirkungen von Atomstrom wohl systematisch unterschätzt werden - da insbesondere häufig Unklarheit besteht bezüglich der Abbaubedingungen von Uran. Andererseits hat die Photovoltaik in den letzten Jahren nicht nur kostenmässig eine gewaltige Entwicklung erfahren. Vielmehr wurde auch die Technologie verfeinert, so dass nicht mehr auf jene CO2-Belastungswerte abgestellt werden kann, die Resultat der Untersuchungen von 2005 waren. Vielmehr kommen Daniel Rufer und Arthur Braunschweig von der E2 Management Consulting AG in Zürich zum Schluss, dass diese Werte heute nur noch rund die Hälfte betragen (41 Gramm CO2 pro Kilowattstunde).  Ihre Resultate wurden unter anderem in der Zeitschrift Umwelt Perspektiven (Nr. 4/13) veröffentlicht. Und als Fazit kann gelten: Strom aus Wind, Wasser und Sonne weist die tiefsten Umweltbelastungen auf.

Die Europäische Kommission will nun einheitliche Methoden zur Messung des Umwelt-Fussabdrucks von Produkten (Product Environmental Footprint - PEF) entwickeln. Eines der Produkte, die in der bevorstehenden Pilotphase des PEF-Programms untersucht werden, ist Strom aus Photovoltaik. Das hat die Europäische Kommission diese Woche bestätigt, wie das Bundesamt für Energie in einer Medienmitteilung schreibt. Die gemeinsame Entwicklung und die internationale Anerkennung einer standardisierten Methode zur Messung der Umweltauswirkungen der Solarstromproduktion ist demnach eine Gelegenheit, das sozio-ökonomische und ökologische Profil der Photovoltaik-Technologien, die im weltweiten Energiemix eine zunehmende Bedeutung spielen, genau unter die Lupe zu nehmen. Die standardisierte Bewertung aller Stromproduktionstechnologien wird künftig für sämtliche stromverbrauchenden Geräte und Dienstleistungen von Bedeutung sein. 

Am Beispiel der Photovoltaik wird die Pilotphase des PEF-Programms Einblicke in die Komplexität solcher Bewertungen und die Möglichkeiten des multi-dimensionalen Impact Assessments liefern aber auch die Herausforderungen an die Kommunikation der Resultate an eine breite Palette von Akteuren aufzeigen. Das Konsortium, das dieses Projekt bearbeiten wird, setzt sich zusammen aus der Task 12 (Expertengruppe) des Photovoltaic Power Systems Programme der Internationalen Energie Agentur IEA, des Europäischen Photovoltaik Industrie Verbands EPIA, dem Internationalen Dünnschicht Solar Industrie Verband (PVthin), First Solar (USA), Yingli Green Energy (China), Total (Frankreich), dem Energie Forschungszentrum der Niederlande (ECN, Netherlands), Calyxo GmbH (Deutschland) und der Treeze AG (Schweiz).

Quellen:
 
©  Solarmedia

^^^ Nach oben

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen