Donnerstag, 19. August 2010

Yunus ist auch Solarpionier

Erneute Ehre für den Friedensnobelpreisträger Professor Muhammad Yunus. Der deutsche Modulhersteller Solarworld zeichnet den Mikrofinanzpionier dafür aus, dass Kleinkredite die solare Revolution in Ländern des Südens beflügeln. Anerkennung findet damit auch die Idee des Social Business, die Yunus seit Jahren propagiert.

Die SolarWorld AG ehrt in diesem Jahr gemäss Firmenmitteilung den Friedensnobelpreisträger Professor Muhammad Yunus (im Bild) mit dem SolarWorld Einstein-Award 2010. Der Professor für Ökonomie aus Bangladesch und Gründer der „Grameen Bank“ wird damit für sein bahnbrechendes Konzept der Mikrokredite für Arme ausgezeichnet, mit Hilfe derer weltweit Millionen Menschen den Sprung aus der Armut geschafft haben. Die Mikrokredite ermöglichten bis heute unter anderem die Installation von über 400.000 kleinen Solarstromsystemen, die die Energieversorgung der Menschen in den netzfernen, ländlichen Regionen von Bangladesch sicherstellen.

„Professor Yunus steht für ein radikal neues Denken der Wirtschaft und des Bankwesens. Er hat das Potential der Ärmsten dieser Welt erkannt, die sich mit einem kleinen Startguthaben, viel Kreativität und der Sonne als Energiequelle eine menschenwürdige Existenz aufbauen können. Das ist mehr als beispielhaft“, erklärt Dr.-Ing. E. h. Frank Asbeck, Vorstandsvorsitzender der SolarWorld AG.

Ausgehend von den Mikrokrediten, die seit 1983 von den Banken der Grameen Family vergeben werden, entwickelte Yunus das Konzept des „Social Business“, welches inzwischen weltweit verwirklicht wird. Dieser Unternehmenstyp dient nicht der Profitmaximierung und dem Erwirtschaften von Dividenden, sondern der Lösung sozialer und ökologischer Probleme. Die „Social Business“-Unternehmen stellen Technologien für sauberes Trinkwasser, erschwingliche Medikamente oder preiswerte, saubere Energie zur Verfügung.

Das Non-Profit-Unternehmen „Grameen Shakti“ (GS) ist ein solches „Social Business“, das sich seit dem Gründungsjahr 1996 der Energieversorgung netzferner, ländlicher Regionen Bangladeschs verschrieben hat. Den betroffenen Menschen werden zum Beispiel kleine Off-grid Solarstromanlagen mit Unterstützung von Mikrokrediten angeboten. Dank dieser sauberen Energie können die Menschen auch nach Einbruch der Dunkelheit arbeiten, Kinder für die Schule lernen und Maschinen, Radios und Handys mit Strom versorgt werden. Gleichzeitig wird die von Kerosinlampen ausgehende Klima- und Gesundheitsbelastung reduziert. Für die Installation und Wartung der Anlagen wurden Tausende Frauen ausgebildet, die damit ein sicheres Einkommen haben. Aufgrund der eingesparten Kerosinkosten sind die Anlagenbesitzer in der Lage, die Kredite innerhalb von zwei bis drei Jahren abzuzahlen. Ziel von GS ist, eine Million Solarstromsysteme bis 2015 zu installieren.

Solarworld verleiht seit 2005 den Einstein-Award an Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um die Solarenergie verdient gemacht haben. Yunus wird die Auszeichnung anlässlich der 25. Europäischen Photovoltaik-Konferenz am 6. September in Valencia erhalten. Im vergangenen Jahr erhielt der „Cap Anamur“-Gründer Rupert Neudeck den Einstein-Award. Seit 2006 werden zusätzlich Nachwuchsforscher für ihre wissenschaftliche Arbeit im Photovoltaik-Bereich geehrt.Der SolarWorld Einstein-Award 2010 wird feierlich verliehen anlässlich der 25. Europäischen Photovoltaikkonferenz am 6. September 2010 im spanischen Valencia.

Weitere Informationen unter www.einstein-award.de.

© Solarmedia

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