Die Schlagzeilen wiederholen sich zwar, sie sind deshalb nicht weniger zutreffend – die solare Stromerzeugung erlebt ein einmaliges Wachstum, neue Prognosen übertreffen alles bisher Bekannte. Zusammen mit anderen Erneuerbaren Energien verändert die Photovoltaik in kurzer Zeit den weltweiten Strommarkt.
Solarmedia macht exklusiv in Europa die neuesten Voraussagen öffentlich: Die Solarwirtschaft wird zwar künftig kaum von stetem Auf und Ab verschont - vor allem aber geht es aufwärts. Der US-Marktforscher iSuppli bestätigt jetzt frühere Positivmeldungen und konkretisiert sie für die nächsten Jahre. Eine Expansion ist demnach weiterhin möglich, weil fallende Preise der Solarmodule die Photovoltaik (PV) immer attraktiver machen. Zur Erinnerung: PV ermöglicht die direkte Umwandlung der solaren Strahlung in Strom und gilt wegen der unerschöpflichen Sonnenaktivität als viel versprechendste Erneuerbare Energie.
iSuppli sieht nun ein Wachstum der PV-Installationen im laufenden Jahr auf 14,2 Gigawatt Leistung, was einer Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr gleich kommt. Und es kommt noch besser: Schon im Folgejahr 2011 werden voraussichtlich 20,2 Gigawatt installiert. Das bedeutet dann, dass jährlich durch neue PV-Anlagen so viel Strom erzeugt wird, wie derzeit zwei grosse AKW liefern (mehr werden derzeit nicht fertig gestellt) – das aktuell noch grössere Potential der Windenergie hinzugezählt, ergibt sich eine klare Führungsfunktion der Erneuerbaren gegenüber der atomaren Stromerzeugung. Zu den Wachstumszahlen siehe nachstehende iSuppli-Grafik:
Die Zunahme im Solarsektor bleibt also hoch (Balken in der Grafik), wenn auch das prozentuale Wachstum auf dem bereits ansehnlichen Niveau zu sinken beginnt (blaue Linie). Verantwortlich dafür ist die Energiepolitik jener Staaten, die wie Deutschland oder Italien die Einspeisetarife nunmehr deutlich zu senken beginnen. Spanien hatte bereits 2009 einen entsprechenden Einschnitt zu verkraften, wegen seines Ausmasses kam der dortige Markt fast zum Erliegen, was in Deutschland und Italien weniger droht, ersteres wird nächstes Jahr nochmals um rund 10 Prozent senken, Italien in mehreren Schritten um voraussichtlich jeweils deren 6 Prozent. Unterdessen allerdings sind neue Märkte auf hohem Niveau bereit, die allenfalls rückläufige Nachfrage zu kompensieren. Allen voran die USA, die unterdessen sogar auch über Einspeisetarife diskutieren, sodann auch Japan, Frankreich und Tschechien.
Die Solarmodulpreise selbst werden gemäss iSuppli um zuerst 5, 2011 dann um 10 Prozent fallen, was die sinkenden Einspeisevergütungen ausgleicht. Für InvestorInnen bleiben Solaranlagen somit eine lohnende Angelegenheit, wie unlängst auch die deutsche Stiftung Warentest in deren Zeitschrift «Finanztest» wieder feststellte: «Das Kraftwerk auf dem Dach bleibt trotzdem eine erstklassige Kapitalanlage. Finanztest-Berechnungen zeigen: Renditen von 5 bis 9 Prozent sind auch für Anlagen drin, die im zweiten Halbjahr 2010 installiert werden. Voraussetzung ist eine geeignete Dachfläche, die möglichst nach Süden ausgerichtet ist und nicht durch Bäume oder Nachbargebäude verschattet wird. Stimmt die Ausrichtung, können Eigentümer je nach Standort 750 bis 1 000 kWh Solarstrom pro Kilowatt (kW) Anlagenleistung ernten. In sonnenreichen Gegenden Deutschlands sind sogar zweistellige Solarrenditen möglich.» Damit wird Deutschland bis auf Weiteres der weitaus wichtigste PV-Markt weltweit bleiben – allein dort erwartet iSuppli sagenhafte Installationen von 9,5 GW im Jahre 2011. Anschliessend allerdings werden weniger neue Anlagen gebaut. Andere Märkte werden das starke Wachstum weiter befeuern und die solar erzeugte Stromproduktion zu neuen Ufern führen.
Weitere Informationen: www.isuppli.com
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