Montag, 30. August 2010

Vorwärts in Indien und Malaysia

Die Regierung Indiens plant die Förderung einzelner Solarprojekten in mehreren Phasen, die im Rahmen eines nationalen Programms realisiert werden (22.000 Megawatt bis 2023). Die Regierung Malaysias gibt die Einführung eines Einspeiseprogramms bekannt.

Im indischen Bangalore gibt es bereits ein grösseres Solarstromprojekt, das mit deutscher Unterstützung entstand - die Anlage auf dem Goetheinstitut.






In der ersten Phase sind in Indien 1.000 Megawatt (MW) neue netzgekoppelte Leistung bis 2013 vorgesehen, meldet die deutsche Exportinitiative Erneuerbare Energien. Aktuell sind rund 120 MW installiert. Das staatliche Energieunternehmen NTPC Vidyut Vyapar Nigam Ltd (NVVN) wird den Strom aufkaufen und arbeitet aktuell an dem Entwurf, der die Vergütung für die Projektanlagen regelt und dem Kabinett zur Prüfung vorgelegt wird. Der Strom der Photovoltaikanlagen soll demnach mit 17,91 Indischen Rupien pro Kilowattstunde (30,1 Eurocent, alle Wechselkurse mit Stand vom 23.08.2010) vergütet werden. Der Strom der solarthermischen Kraftwerke soll mit 15,31 Indischen Rupien pro Kilowattstunde (25,7 Eurocent) abgegolten werden. Der durchschnittliche Preis für konventionellen Strom liegt aktuell bei 2,35 Indischen Rupien (3,9 Eurocent) pro Kilowattstunde.

Im Rahmen des Programms wurde von der NVVN eine Ausschreibung für Solarenergieanlagen zur Stromerzeugung über 620 MW veröffentlicht. Die Ausschreibung ist aufgeteilt in 150 MW Photovoltaik und 470 MW solarthermische Anlagen. Von der indischen Stromregulierungsbehörde werden die Investitionskosten für das Projekt auf 153 Milliarden Indische Rupien (2,57 Milliarden Euro) geschätzt. Für die Förderung der lokalen Wertschöpfung müssen Bieter bei der Umsetzung ihrer Projekte auf lokale Hersteller zurückgreifen (mindestens 30 Prozent). Dank der sich weiter positiv entwickelnden Rahmenbedingungen und der natürlichen Gegebenheiten hat Indien das Potenzial, sich in den kommenden Jahren zu einem der wichtigsten Märkte für erneuerbare Energien zu entwickeln.

Bereits Ende Juli 2010 kündigte Ahmad Hadri Haris, technischer Leiter im Energieministerium von Malaysia, die Einführung einer Einspeisevergütung für 2011 an, berichtet die Exportinitiative Erneuerbare Energien. Gefördert werden sollen Photovoltaik, Biomasse, Biogas und Kleinwasserkraft. Im April 2010 wurde dem Kabinett ein Gesetzentwurf präsentiert, der die Einführung des "Renewable Energy Act" und einer Agentur für die Einspeisevergütung vorsieht. Die Tarife für die jeweiligen regenerativen Energien sollen nach Technologie und Anlagengröße differenziert werden. Einem offiziellen Entwurf des Malaysia Energy Centre (Pusat Tenaga, Malaysia) zufolge erhält die Photovoltaik den höchsten Satz mit 17 bis 24,6 Eurocent pro Kilowattstunden (kWh) für 21 Jahre, wobei bereits eine jährliche Degression von acht Prozent vorgesehen ist.

Der Nationale Energieplan für 2011 bis 2015 sieht eine Erhöhung der Stromerzeugung aus erneuerbarer Energien von einem Prozent auf 5,5 Prozent vor, woran Biomasse und Kleinwasserkraft den größten Anteil haben sollen. Gefördert wird seit Anfang 2010 bereits durch ein Kreditprogramm in Höhe von 377 Millionen Euro. Unterstützt werden vor allem Biodiesel- und Biogasanbieter sowie Palmölmühlen, die spezielle Speichertanks für Treibhausgase installieren. Anbieter können einen Kredit bis zu einer Höhe von 12,5 Millionen Euro erhalten, ihre Kunden Kredite über maximal 2,5 Euro. Die Kredite zu einem Zinssatz von zwei Prozent können beim National Green Technology Centre Malaysia beantragt werden. Wenn das geplante Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) mit Einspeisevergütung, wie geplant, im Oktober verabschiedet wird, ist ein zusätzlicher Schub für die regenerativen Energien zu erwarten.

Quelle: Exportinitiative

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