Freitag, 10. Mai 2013

Solarmärkte breiter aufgestellt

Im vergangenen Jahr wurden weltweit Solarkapazitäten von insgesamt 31 Gigawatt (GW) zugebaut. Die photovoltaische Stromproduktion (PV) ist damit gleich stark gewachsen wie 2011, was auch einem Zubau der Leistung von etwa sechs grossen Atomkraftwerken (AKW) gleichkommt. Ein Blick der Schweizerischen Energiestiftung auf hiesige Verhältnisse belegt den schweizerischen Rückstand im Europa-Vergleich.

Den nach wie vor hellen Aussichten auf globaler Ebene hat die Schweizerische Energiestiftung unlängst ihre Analyse der hiesigen Gegebenheiten entgegen gestellt - das leidige Fazit: die Schweiz ist immer noch Schlusslicht im Europäischen Vergleich - hat aber bei der Photovoltaik immerhin bereits einige Plätze gutgemacht und liegt in der solaren Pro-Kopf-Produktion nicht mehr auf dem letzten Platz (siehe Grafik).

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Letztes Jahr wurden in der Schweiz 160 MW (oder 0.16 GW) zugebaut. Mit einer «entdeckelten» Kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) könnte die Warteliste abgebaut und in reale Stromproduktion umgewandelt werden. Heute warten auf dieser Liste bereits 21'624 Photovoltaik- und 328 Windprojekte mit einem Produktionspotenzial von über 2,2 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr. Das entspricht knapp der Jahresproduktion des AKW Mühleberg! Die Schweizerische Energie-Stiftung SES fordert die Schweizer Politik, die Behörden und die Stromwirtschaft auf, beim Zubau erneuerbarer Energien endlich vorwärts zu machen. Wir wollen nicht das Schlusslicht bleiben!  

Der neue Bericht der Europäischen PV-Industrie (EPIA) zeigt demgegenüber, dass die Anwendung der Photovoltaik trotz Wirtschaftskrise im Allgemeinen und Absturz der Modulproduzenten im Besonderen weiter an Bedeutung gewinnt. Europa allerdings wird seine führende Rolle verlieren, der Erosionsprozess hat bereits eingesetzt. Noch etwas mehr als die Hälfte des weltweiten PV-Zubaus von 31 GW entfallen auf europäische Länder und 2013 wird selbst dieser Marktanteil nicht mehr erreicht werden.

Der “Global Market Outlook for Photovoltaics 2013-2017” hält als wesentliche Entwicklungen fest:
  • PV bleibt mit den zugebauten 31.1 GW nach Wasser- und Windkraft der drittwichtigste Bereich bei der Neuinstallation von Anlagen der erneuerbareren Energien.
  • 17.2 GW an neuer PV wurden in Europa installiert - ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu 2011, das noch einen Zubau von 22.4 GW sah.
  • Allerdings: Bereits zum zweiten Mal in Folge war PV Nummer Eins beim Zubau in Europa - und auf dem alten Kontinent deckt die Solarenergie nun bereits 2.6 Prozent der Stromnachfrage (und 5.2 Prozent des Spitzenbedarfs). 
  • Deutschland war auch 2012 der europäische Spitzenmarkt mit 7.6 GW an neu installierter PV, gefolgt von China mit 5, Italien mit 3.4, den USA mit 3.3 und Japan mit geschätzten 2 GW.
  • Für die Zukunft sieht EPIA bei sehr vorsichtiger Projektion einen weltweiten jährlichen Zubau von 48 GW im Jahre 2017 - eine positivere Schätzung kommt auf 84 GW, was mehr als einer Verdoppelung in fünf Jahren entspräche.
Als Fazit gilt gemäss EPIA, dass der globale PV-Markt sich wegentwickelt von einer europäischen Domäne hin zu einem auf vielen Beinen ruhenden breiten Wachstumssegment der Erneuerbaren Energien. Die Entwicklung hängt dabei stark von den einzelnen nationalen Energiepfaden ab - so oder so bleiben aber gemäss EPIA-Präsident Winfried Hoffmann die Aussichten für die solare Energieerzeugung sehr solide.

Quellen: EPIA / SES
 
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