Der Kern der Research-Studie findest sich unscheinbar auf Seite 9: «Dank
starker Reduktion der Kosten sowohl von PV-Modulen als auch beim Batterienbau
hat sich die Wettbewerbsfähigkeit der Solarenergie dramatisch gesteigert». Um
den Ernst der Lage zu unterstreichen, geizt die Schrift sodann nicht mit
Verkaufsempfehlungen von Aktien der herkömmlichen Stromversorger, allen voran
der deutschen RWE. Denn deren Geschäftsmodell – wie jenes vieler anderer
grosser Stromkonzerne - ist laut UBS gerade daran, den Bach runter zu gehen.
Die solare
Revolution finde statt, weil diese Art der Stromerzeugung künftig ohne
Subventionen auskommt. In der Folge werden, bei gleichzeitig steigenden Preisen
für den von den Energiegesellschaften bezogenen Strom, immer mehr Konsumenten
auf den Strombezug aus dem Netz verzichten. Dafür errichten sie eigene
Solaranlagen – und das machen nicht nur Haushalte, sondern auch viele Gewerbe-
und Grossbetriebe. Sie alle sparen zunehmend in einer Gesamtbetrachtung des
Elektrizitätsverbrauchs, die sich zusammensetzt aus Kosten für den aus dem Netz
bezogenen Strom einerseits und die anteilsmässigen Kosten für den selbst
erzeugten Solarstrom. Die Lebensdauer der Solaranlagen veranschlagt die
UBS-Studie dabei lediglich auf 20 Jahre. Da die PV-Anlagen aller Voraussicht
nach aber länger, mindestens deren 25 Jahre, Saft für den eigenen
Energieverbrauch liefern werden, sieht die Rechnung für die so genannten Prosumenten
(Wortschöpfung aus Stromkonsument und Produzent), noch günstiger aus.
Das baldige grosse Leiden der Stromgesellschaften wird sich gemäss UBS
daraus ergeben, dass der Absatz ihres zentralen Produkts bereits bis ins Jahr
2020 um bis zu 20 Prozent einbrechen dürfte – entsprechend dem schnell
wachsenden Anteil des Eigenverbrauchs. Zu allem Elend gesellt sich laut UBS
noch die Tatsache, dass die Revolution nicht eines fernen Tages stattfindet,
sondern bereits im kommenden Jahr auf den Strommärkten in Deutschland, Italien
und Spanien beginnt, in kleinerem Ausmass in Frankreich. Zur Schweiz äussern
sich die Analysten nicht. Hierzulande sind die Stromtarife deutlich tiefer als
in den genannten Staaten. Aber wegen der sinkenden Erzeugungskosten von
Solarstrom (und auch der Speicherung in Batterien, die gemäss UBS eine ebenso
schnelle Kostenreduktion erfahren wird), scheint der Beginn der solaren
Revolution auch in der Schweiz nicht mehr allzu fern. © Solarmedia - Text erschien zuerst in Elektrotechnik 4/13 / Bild Guntram Rehsche
Ergänzender Bericht der CityGroup Bank: http://reneweconomy.com.au/2013/citigroup-how-solar-module-prices-could-fall-to-25cwatt-41384
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Interessanter Beitrag zu Grid Parity! Endlich äussert sich auch eine Grossbank aus der Schweiz zu diesem Thema.
AntwortenLöschenWäre natürlich interessant gewesen, Daten zur Schweiz zu bekommen.