Montag, 22. April 2013

Vertrauen ist gut, Kontrolle besser

Der Online-Marktplatz Milk the Sun (http://www.milkthesun.de) und das Marktforschungsunternehmen PhotovoltaikZentrum - Michael Ziegler (http://www.photovoltaikzentrum.de) stellen erste Ergebnisse ihrer Marktstudie zum Thema Wartung, Instandhaltung, Pflege und Betrieb einer Photovoltaik-Anlage, kurz Operation & Maintenance, vor. 

Die Daten der Marktanalyse wurden über das Onlinepanel Photovoltaikumfrage® in einem Zeitraum von mehreren Monaten erhoben. An der Befragung haben insgesamt 1.465 Solaranlagenbetreiber aus Deutschland, Italien, Frankreich und UK sowie Investoren aus weiteren EU- und Nicht-EU-Ländern teilgenommen. Die Studie macht Verbesserungspotenzial bei O&M-Anbietern sichtbar und soll Investoren als Leitfaden dienen, worauf bei der Auswahl eines entsprechenden Anbieters zu achten ist. Zudem werden Fragen zu Themen wie Wartungsverträge, Informationsaustausch, Kundenbetreuung und Kosten der bezogenen O&M-Leistungen beantwortet. Die Studie gibt Aufschluss darüber, wie O&M-Anbieter ihr Angebots- und Leistungsspektrum verbessern und zusätzlich Transparenz bei Kunden von O&M-Services schaffen können. Nicht zuletzt dienen die Ergebnisse einer genaueren Einschätzung von O&M-Angeboten, auch in Bezug auf das Leistungsspektrum und die Verlässlichkeit von O&M-Partnern.

Hälfte der Solaranlagen über ein Megawatt wird in Eigenregie überwacht und kontrolliert: 54% der Investoren nehmen die Überwachung und Kontrolle ihrer Solaranlage selbst in die Hand. Selbst 50% der Photovoltaikanlagen über einem Megawatt werden in Eigenregie überwacht und kontrolliert. Nur 46% der Anlagenbetreiber haben mit einem O&M-Anbieter eine vertragliche Regelung für die Wartung und den Service ihrer PV-Anlage getroffen. Gewartet und kontrolliert wird jede Solaranlage, von der Kleinanlage bis 30 kWp auf dem Dach bis hin zum Solarpark im Megawattbereich.

Systemanbieter haben bessere Chancen: Annähernd 70% der Investoren haben einen Servicevertrag mit ihrem O&M-Partner abgeschlossen, über dem auch die Solaranlage bezogen wurde. Als Hauptgrund nannten viele das Vertrauen in den Partner, welches bereits durch den Erwerb der Anlage gewonnen wurde. Voraussetzung jedoch ist, dass O&M-Leistungen ein wesentlicher Bestandteil des Angebots sind. Weitere Kriterien für die Wahl des O&M-Partners sind ein ausgewogenes Preis-/Leistungsverhältnis sowie eine schnelle Schadenbehebung binnen 24 Stunden.

Trotz eines bestehenden Servicevertrages mit dem O&M-Partner kommt es vor, dass Probleme und Störungen an der Solaranlage erst dann vom O&M-Partner behoben werden, nachdem sie durch den Anlagenbetreiber darauf aufmerksam gemacht wurden. Diese Erfahrung mussten bereits etwa 35% der Anlagenbetreiber machen. Interessant dabei ist die Erkenntnis, dass ein Großteil der O&M-Partner, die auch am Verkauf der Solaranlage beteiligt waren, erst Probleme und Schäden an der PV-Anlage behoben bzw. beseitigten, nachdem diese von den Anlagenbetreibern darauf aufmerksam gemacht wurden. O&M-Partner, die nicht am Verkaufsprozess beteiligt waren, agierten auf Grund ihrer Unbefangenheit neutraler und zuverlässiger. Viele Anlagenbetreiber sehen denn auch Verbesserungsbedarf bei der Informationsweitergabe durch ihren O&M-Partner, denn Anlagenbetreiber wollen gerade bei Störungen an der Anlage möglichst schnell informiert werden. Die Preispolitik wird neben der Erreichbarkeit bei Problemen und Schäden als verbesserungswürdig erachtet.

Über 59% der Anlagenbetreiber geben an zufrieden mit ihrem O&M-Partner zu sein. Dennoch spielen knapp ein Viertel der Investoren mit dem Gedanken, ihren bestehenden O&M-Partner zu wechseln. Dies ist umso erstaunlicher, da die meisten O&M-Verträge erst wenige Jahre laufen. Ein Grund könnte sein, dass der Markt an O&M-Leistungen ständig wächst und im gleichen Maße auch das Interesse der Betreiber an anderen O&M-Partner sowie an deren Leistungsangebot. Es liegt daher nahe, dass ein Wechsel in der Erweiterung eines vermeintlich besseren Leistungsangebotes begründet liegt.

Geschäftsführer Michael Ziegler und Autor der Studie: „Die Anlagenüberwachung und -kontrolle wird von nahezu allen Anlagenbetreibern als zwingende Notwendigkeit angesehen. Egal ob es sich dabei um eine Dachanlage mit nur 10 kW oder um einen Megawatt-Solarpark handelt. Schließlich dient eine unterbrechungsfreie Stromerzeugung der Absicherung des getätigten Investments. Dabei ist jedoch auffallend, dass über die Hälfte der Betreiber ihre Solaranlage in Eigenregie überwachen lässt und nicht durch einen O&M-Partner. Hinzu kommt die relativ hohe Wechselbereitschaft bei Verträgen mit O&M-Partnern. Die Studie macht deutlich, dass ein immenses Potenzial im Bereich O&M am Markt vorhanden ist, sofern der Markt mit innovativen und neuen Konzepten bedient wird. Mit verbesserten und auf Kundenbedürfnisse zugeschnittenen Leistungen können dem Wettbewerb wechselbereite Kunden streitig gemacht werden. Denn trotz einer hohen Zufriedenheit erkennen Anlagenbetreiber in den angebotenen Leistungen des O&M-Partners Verbesserungsbedarf.“


Die Studie richtet sich an Anbieter von O&M-Leistungen, Solarteure/Installateure, Dienstleister, Solarverbände sowie an Solaranlagenbetreiber und Solarinteressierte. Die Studie umfasst 41 Seiten und ist im Onlineshop von Photovoltaikstudie® erhältlich: http://www.photovoltaikstudie.de/wartung

Bild: Solar-Anlage auf Bauernhaus bei Zürich ©  Solarmedia

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