Zuerst ein Blick auf einen exotischeren
Markt, der bislang nicht die solare Aufmerksamkeit auf sich zog – Indonesien (siehe Karte oben, vergrössern mit Klick auf Bild):
Dort wurde anfangs April ein Ausschreibungsverfahren lanciert für Solaranlagen
mit einer Leistung von insgesamt 150 Megawatt. Das Ministerium für Industrie
und Ressourcen plant zudem eine Neuauflage der Einspeisevergütung. Aufgrund
dieser würden 25 Eurocent je Kilowattstunde (KWh) gezahlt – und das für
immerhin 20 Jahre. Das wäre eine recht komfortable Vergütung, verglichen mit
den unterdessen in vielen nördlichen Staaten weit tieferen Ansätzen. Aber der
Inselstaat steht erst am Anfang der Entwicklung eines Photovoltaik-Markts –
entsprechend hohe Anreize sind nötig.
Diese Entwicklung ist in Japan, einem
weiteren der grossen Inselländer in Asien, bereits viel weiter. Dort wurden vom 01.04.2012 bis 01.01.2013 Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt
1,33 Gigawatt (GW) Nennleistung installiert. Davon entfallen 1,01 GW auf private
Solarstromanlagen und 306 Megawatt (MW) auf kommerzielle
Photovoltaik-Kraftwerke. Das geht
aus Statistiken des japanischen Ministeriums für Handel und Industrie (METI)
hervor. Das Ministerium genehmigte darüber hinaus Privatanlagen mit 958 MW
sowie andere PV-Anlagen mit 5,75 GW.
Bloomberg New Energy Finance (New York) berichtet in seinem jüngsten
Report über weltweite Investitionen in erneuerbare Energien, dass Japan den
globalen Abwärtstrend im ersten Quartal 2013 durchbrochen und 6,7 Milliarden USD
(5,1 Milliarden Euro) in kleine Solarstromanlagen investiert habe.
Zudem ist das japanische
Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI) soeben Empfehlungen
eines internationalen Ausschusses gefolgt und hat die
Solarstrom-Einspeisevergütung für das laufende Finanzjahr, das am 01.04.2013
begann, um 9,5 – 10 % gekürzt.
Laut einer Veröffentlichung des Ministeriums vom 29.03.2013 sinkt die
Vergütung für Solarstrom aus Anlagen mit mehr als 10 kW Nennleistung auf 37,8
japanische Yen (0,31 Euro) pro kWh. Für kleinere Anlagen beträgt sie künftig
nur noch 38 JPY (0,32 Euro) je kWh.
Die 38 JPY enthalten 5 % Mehrwertsteuer. Netto beträgt die Vergütung bei
kleineren Anlagen somit 36 JPY (0,30 Euro).
Zudem werden gemäss der Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg für Japan laufend Pläne für ganz grosse Solaranlagen bekannt, so etwa für die Konstruktion einer 400-Megawatt-Anlage zu Kosten von 1,1 Mrd. US-$ - ein solches Projekt würde die Gesamtkapazität der Schweiz per Ende 2012 auf einen Schlag realisieren. Ganz allgemein gilt für Asien: Der Solarmarkt in den asiatisch-pazifischen und zentralasiatischen Regionen (Asia Pacific and Central Asia; EAPCA) wächst bis 2017 jedes Jahr voraussichtlich um mehr als drei Gigawatt. So das Marktforschungsunternehmen NPD Solarbuzz in einem Bericht. Dies entspreche einer jährlichen Wachstumsrate von 28 Prozent, heißt es weiter. Der Solarmarkt in den EAPCA-Regionen wuchs demnach 2012 um 723 Megawatt, überwiegendl in Form von kleineren Anlagen.
"Die Nachfrage wird
künftig allerdings mehr im Segment der großen Freiflächenanlagen liegen",
erklärte Steven Han, Analyst bei NPD Solarbuzz. Bis 2017 werde der Anteil an
Freiflächenanlagen 64 Prozent des Marktes in der Region ausmachen. Insbesondere
Thailand, Malaysia, die Philippinen, Indonesien und Taiwan würden künftig den
Markt dominieren. In den nächsten fünf Jahren, so NPD Solarbuzz, werden diese
Länder 50 Prozent der gesamten Nachfrage in der EAPCA Region stellen.
Quellen:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen