Schweizer BefürworterInnen von Solarstrom haben allen Grund, neidisch ins nordöstlich (!) gelegene deutsche Bundesland Bayern zu blicken. Dort erreichen die Installationsraten für Photovoltaik (PV) laufend neue Rekordwerte - zehn Prozent des Verbrauchsstroms stammen unterdessen aus PV (in der Schweiz 0,5 Prozent).
Der bayerische
Finanzminister Markus Söder forderte soeben, staatliche Dachflächen verstärkt
für PV zu nutzen. Laut einer Pressemitteilung des
Finanzministeriums hat die landeseigene Gesellschaft Immobilien
Freistaat Bayern (siehe Karte - blaue Fläche) eine Ausschreibung für Photovoltaikprojekte mit
insgesamt 14 Gebäuden und einer Gesamtfläche von rund 13.000
Quadratmetern gestartet. Weitere Ausschreibungspakete sollen »zeitnah«
folgen. Die Mitteilung verweist auf das bayerische Energiekonzept, dem
zufolge die vom Freistaat Bayern verwalteten Flächen vermehrt zur
Errichtung von Photovoltaikanlagen genutzt werden sollen. Photovoltaik,
so Söder, sei ein wichtiger Energielieferant, ihr Anteil an der
Stromerzeugung in Bayern solle bis 2021 auf 16 Prozent ausgebaut werden.
Derzeit liegt er nach Angaben des Verbands der Bayerischen Energie- und
Wasserwirtschaft e.V. bei rund zehn Prozent (Quelle: Bayerisches Staatsministerium der Finanzen).
Zudem hat die bayerische Staatsregierung hat das Ziel vorgegeben, bis zum Jahr 2021 50 Prozent des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien zu decken. Nach VBEW-Berechnungen waren es im vergangenen Jahr schon rund 34 Prozent, im Jahr 2009 hingegen erst 25 Prozent. Maßgeblich für diese Steigerung ist der wachsende Anteil der Photovoltaik an der Stromerzeugung. Diese hat im Jahr 2012 rechnerisch rund zehn Prozent des Stromverbrauchs gedeckt und hat einen Anteil von 30 Prozent an der gesamten erneuerbaren Stromproduktion in Bayern erreicht.
„Der Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien liegt mit der derzeitigen jährlichen Steigerungsrate in Höhe von drei Prozent damit sogar über Plan“, sagte Norbert Breidenbach, Vorsitzender des Verbands der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V. – VBEW. Aus der Wasserkraft wurde in Bayern 2012 mit ca. 12,5 TWh weiterhin die größte Menge des regenerativen Stroms erzeugt. Mit deutlichem Abstand folgen die Photovoltaik (8,8 TWh) und die Biomasse (7 TWh). Die Windkraft (ca. 0,9 TWh) und die Geothermie spielen bei der Stromerzeugung in Bayern bisher noch eine untergeordnete Rolle. Bei Fortsetzung der bisherigen Steigerungsraten – insbesondere bei der Photovoltaik – sind dringend Lösungen zur bedarfsgerechten Aufbereitung notwendig, damit nicht immer mehr Strom am Bedarf der Kunden vorbei produziert wird.
Quellen: Photon / Finanzministerum Bayern
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Freitag, 12. April 2013
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