Freitag, 5. April 2013

PV-CH: Gewaltiger Preisrutsch

Investitionswillige SchweizerInnen mussten im Jahr 2012 für eine schlüsselfertige Photovoltaik-(PV)-Anlage nicht mehr so tief in die Tasche greifen, als in den Jahren davor. Im letzten Jahr sind die Preise von Solaranlagen gegenüber 2011 um etwa 41% gesunken. Noch im Vorjahr lag der durchschnittliche Netto-Anlagenpreis bei 4.984,19 CHF/kWp, ein Jahr später nur noch bei 2.947,18 CHF/kWp.; 2009 noch bei fast 8000 CHF.

Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie des Unternehmens PhotovoltaikZentrum - Michael Ziegler, die bereits zum dritten Mal in Folge die Preise von schlüsselfertigen Solarstromanlagen in der Schweiz ermittelt. Die Ergebnisse dieser Studie basieren auf den Daten einer Onlinebefragung über das Umfragepanel Photovoltaikumfrage®, an der über 402 Betreiber von Photovoltaikanlagen sowie 94 Solarteure aus der Schweiz über einen Zeitraum von mehreren Monaten teilgenommen haben. Die Onlinebefragung wurde erneut in Kooperation mit dem Schweizer Nachrichtenportal ee-news.ch durchgeführt.

Die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) wurde im letzten Jahr gleich dreimal gesenkt.
Nach der regulären Kürzung von 8% zu Jahresbeginn und der zu Anfang März erfolgten Absenkung um 10%, senkte das UVEK zum 1. Oktober 2012 erneut die Vergütungssätze für neue PV-Anlagen um durchschnittlich 15%. Mit den Tarifsenkungen reagierte das UVEK (Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation) auf die überaus hohen Anlagenpreise. Die Folge war ein drastischer und vor allem erforderlicher Preissturz bei Solarstromanlagen in der Schweiz. Für Bauherren ein durchaus positiver Effekt, können Solaranlagen nun zu vergleichsweise fairen Preisen realisiert werden.

Das die Anlagenpreise in der Schweiz nicht das derzeit niedrige Preisniveau von Deutschland erreichen, ist von einigen Faktoren abhängig.
So müssen beispielsweise Einfuhrzölle, markant höhere Lebenskosten sowie höhere Löhne im Preis berücksichtigt werden. Hinzu kommt, dass in der Schweiz kein vergleichbarer Preiskampf herrscht und vorrangig nicht über den Preis verkauft wird. Das erklärt auch den hohen Anteil deutscher Solarmodule von fast 50%. Nur etwa 30% der installierten Solarmodule stammen aus Fernost.

Geschäftsführer Michael Ziegler und Autor der Studie: „Durchaus erfreulich ist, dass sich die Preise von Solaranlagen in der Schweiz durch die mehrmalige Anpassung der KEV im letzten Jahr nun endlich auf einem gesunden Niveau befinden. Mit der Anpassung der Einspeisevergütung ist das eigentliche Problem aber nicht gelöst. Die Warteliste bei der nationalen Netzgesellschaft Swissgrid wächst ständig und damit auch die Zahl derer, die erst mal nicht gefördert werden können. Schuld ist der feste Deckel in Form eines Förderbudget, der noch immer das Marktwachstum hemmt und keine Investitionssicherheit für Bauherren darstellt. Vorbildlich ist vor allem, dass in der Schweiz die Energiewende von unten kommt, nämlich von den Bürgern. Trotz Warteliste nehmen Bürger aktiv an der Energiewende teil und realisieren Solaranlagen. Und das obwohl vielen Bauherren bewusst ist, dass nur wenige Antragssteller von einer KEV-Zusage in absehbarer Zukunft profitieren.“

Die Studie richtet sich an Hersteller, Händler, Solarteure/Installateure, Solarverbände sowie an Solaranlagenbetreiber und Solarinteressierte. Die Studie umfasst 24 Seiten und ist im Onlineshop von Photovoltaikstudie® erhältlich: http://www.photovoltaikstudie.de/schweiz


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