Photovoltaik-Anlagen gilt es nun für die Sonnenernte vorzubereiten. Nur
voll funktionsfähige Anlagen liefern optimale Erträge. So gilt es zu reinigen,
kontrollieren und prüfen - darauf ist gemäss dem deutschen Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) zu achten:
Endlich ist Frühling und die Sonne wärmt mit ihren
Strahlen. Mit dem zunehmenden Sonnenschein im Frühjahr steigt auch die
Solarstrom-Produktion der mittlerweile über 1,3 Millionen
Solarstromanlagen in Deutschland wieder deutlich an. "Solarstromanlagen
sind zwar sehr wartungsarm und ihre Komponenten sind auf Langlebigkeit
ausgelegt. Dennoch sollten die Betreiber ihre Photovoltaik-Anlagen
regelmäßig prüfen", empfiehlt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des
Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar). "Gerade nach dem langen
Winter mit viel Schnee ist ein Frühjahrs-Check ratsam, damit Betreiber
von Photovoltaik-Anlagen noch mehr Freude am eigenen Solardach haben
können."
Das Durchmessen der PV-anlage in regelmäßigen Abständen macht Sinn. Foto: Fronius
Das Durchmessen der PV-anlage in regelmäßigen Abständen macht Sinn. Foto: Fronius
Mittlerweile ist Solarstrom vom eigenen Dach deutlich günstiger als der Strombezug vom Energieversorger. Je nach Größe und Beschaffenheit der Photovoltaik-Anlage liegen die Erzeugungskosten von Solarstrom bei 15 bis 18 Cent pro Kilowattstunde. Der Bundesverband Solarwirtschaft hat für Besitzer von Aufdachanlagen Tipps zum Frühjahrs-Check zusammengestellt.
1. Stromerzeugung prüfen
Mit dem Blick auf den Stromzähler lässt sich einfach
und schnell ablesen, wie viel Elektrizität die Photovoltaik-Anlage
erzeugt. Am sog. "Wechselrichter", dem Gerät, dass den Strom für den
Hausgebrauch umwandelt kann die aktuelle Anlagen-Leistung abgelesen
werden. Auf beiden Wegen lässt sich prüfen, ob die Ertragskraft der
Anlage im Rahmen des Üblichen liegt. Einige Wechselrichter oder
spezielle Zusatzgeräte können die Stromproduktionsdaten über einen
längeren Zeitraum speichern. So ist eine ausgeklügelte Analyse der
Produktionsdaten möglich. Liegt die Leistung der Anlage deutlich unter
dem Erwartbaren oder produziert sie gar keinen Strom mehr, liegen
technische Mängel vor und ein Experte - in der Regel der
Installationsbetrieb - sollte hinzu gezogen werden. Bei geringen
Ertragseinbußen könnten Module auch lediglich verschmutzt sein. Einige
Anbieter ermöglichen sogar die Fernüberwachung per Internet oder mit
Apps auf Smartphones, so haben Betreiber ihre Solarstromanlage auch von
unterwegs "im Blick".
2. Solarmodule in Augenschein nehmen
Zwar sind sie darauf ausgelegt, Wind und Wetter zu
trotzen: Manchmal aber können starker Wind oder große Mengen Schnee
einer Photovoltaik-Anlage zusetzen. Deswegen ist es nach Stürmen oder
der Schneeschmelze ratsam, das Modulfeld genau anzuschauen. Dafür können
Sie die Anlage auch mit einer Digitalkamera fotografieren und die
Bilder hinterher an einem Computer genauer betrachten: Stehen Module
vor, sind sie verrutscht oder gar gebrochen? Bei offensichtlichen
Schäden sollte unbedingt der Fachinstallateur hinzugezogen werden, um
Schlimmeres zu vermeiden.
3. Reinigung sollten Fachleute übernehmen
Die Photovoltaik-Module sind mit einem speziellen
Solarglas vor Verschmutzung geschützt. Viele Ablagerungen waschen sich
von allein beim nächsten Regen ab. Falls Laub und Zweige auf den Modulen
liegen bleiben oder falls Vogelkot und Blütenpollen die Module
bedecken, kann dennoch eine Reinigung sinnvoll sein. Grund: Der Ertrag
einer verschmutzten Solaranlage sinkt. Die Reinigung einer Anlage auf
dem Dach ist für Laien gefährlich. Außerdem kann man bei unsachgemäßem
Vorgehen die Anlage zudem beschädigen. Daher sollten die Arbeiten auf
dem Dach von einem Reinigungsprofi ausgeführt werden. Die Module dürfen
dabei nicht betreten werden. Die Kosten für die Reinigung kleiner
Solarstromanlagen auf Einfamilienhäusern liegen je nach Aufwand und
Größe der Anlage bei 300 bis 600 Euro. Wie oft Anlagen gereinigt werden
müssen, hängt stark vom Standort ab. Bei Anlagen im Stadtgebiet sollte
ein Zwei-Jahres-Rhythmus ausreichen. Tipp: Machen Sie die Kosten für die
Reinigung als Betriebskosten bei der nächsten Steuererklärung geltend.
4. Photovoltaik-Anlage durchmessen lassen
Bei der Inbetriebnahme überprüft der Installateur
durch Messung die volle Funktionstüchtigkeit der Photovoltaik-Anlage.
Diese Messung sollte regelmäßig, spätestens aber nach vier Jahren
wiederholt werden. Die Fachkraft prüft die Photovoltaik-Anlage dabei auf
Herz und Nieren. So können auch Mängel entdeckt und anschließend
beseitigt werden - beispielsweise Kabelschäden - die bei der
Sichtprüfung nicht auffallen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen