Donnerstag, 4. April 2013

Module sind Netto-Energieerzeuger

Die US-Universität Stanford überrascht mit der Feststellung, Photovoltaik-Module begännen erst in den nächsten Jahren netto Energie zu erzeugen. Bislang sei mehr Energie verbraucht  als erzeugt worden durch die Herstellung neuer Module - und wegen der zumeist fossilen Herkunft der verwendeten Energie auch ein Beitrag zur Temperaturerwärmung geleistet worden. Solarmedia sieht in dieser Überlegung quasi einen «energiewirtschaftlichen Denkfehler».

Das rasante Wachstum der Solarindustrie hat in den vergangenen zehn Jahren vermutlich zur globalen Erwärmung beigetragen, da die zur Herstellung von Solarmodulen benötigte Energie größtenteils durch fossile Brennstoffe erzeugt werden musste. Diese These vertreten Forscher der US-amerikanischen Universität Stanford, erklären aber gleichzeitig, die Negativbilanz habe nun ihr Ende gefunden: »Zum ersten Mal, seit der Boom begann, übersteigt die von den weltweit installierten Solarmodulen im vergangenen Jahr produzierte Energie den Bedarf für die Produktion neuer Module«, so Michael Dale, Wissenschaftler des Stanford Global Climate & Energy Projects (GCEP). Den Forschern zufolge hat die Solarindustrie seit dem Jahr 2000 bis heute ein Energiedefizit angehäuft. 

Bis vor fünf Jahren habe die Herstellung ständig zunehmender Modulmengen noch etwa 75 Prozent mehr Energie verbraucht als die bis dahin fertiggestellten Module erzeugten. Die Solarindustrie könne bei anhaltendem technologischem Fortschritt nun jedoch, so die Forscher, dank eines gesunkenen Energiebedarfs in der Produktion, einer längeren Lebensdauer der Module und gesteigerten Wirkungsgraden ihre negative Energiebilanz bis 2015 - allerspätestens jedoch bis 2020 - ausgleichen. In Fachkreisen wird die sogenannte Energierücklaufzeit eines Solarmoduls jedoch durchaus auch weitaus niedriger angesetzt als es die Forscher der Universität Stanford taten. Eine ausgeglichene Energiebilanz wäre in diesem Fall schon vor Jahren erreicht worden. PHOTON hatte schon 1996 auf die Auswirkungen methodologischer Annahmen - zum Beispiel hinsichtlich der Gewichtung des Primärenergiebedarfs - bei der Berechnung der Energierücklaufzeit von Solarmodulen aufmerksam gemacht.

Aus Sicht von Solarmedia ist vorstehende Interpretation nicht korrekt - denn bei Finanzinvestitionen werden die Kosten zum Zeitpunkt der Investition auch nicht der laufenden Rechnung zugeschlagen - sonst würden viele Firmen in den Jahren des Aufbaus und starker Investitionstätigkeit stets finanzielle Defizite ausweisen. Auch im Energiebereich ist die für die Modulproduktion verwendete Energie als Investition zu verstehen, die im Laufe der Lebensdauer der Module abzuschreiben ist. Also produziert ein Modul vom Start des Einsatzes netto neue Energie, anteilsmässig rund 10mal mehr als zur Herstellung des Moduls nötig war (Annahme: Gesamte Rückzahldauer zwei bis drei Jahre bei einer Modullebensdauer von mindestens 20 bis 30 Jahren)


Quellen 4.4.13: Stanford University, PHOTON
http://news.stanford.edu/news
http://news.stanford.edu/news/2013/april/pv-net-energy-040213.html
 
©  Solarmedia

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1 Kommentar:

  1. Das kommt daher, wenn so schlaue Forscher etwas veröffentlichen, das nur schlaue Leute versteheh. Solarmodule produzieren immer noch 10-15 mal mehr Energie als sie bei der Produktion brauchen. - Alles Andere verstehen nur Spezialisten!

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