Der Bericht «ewz-Stromzukunft
2012 – 2050» analysiert vier Szenarien für die zukünftige
Stromproduktion und beurteilt diese nach energetischen, ökologischen und
finanziellen Aspekten. ewz bzw. die Stadt Zürich wird das Szenario
eines starken Ausbaus der erneuerbaren Energien, insbesondere Wind- und
Solarenergie, verfolgen. Dazu gehört auch, die Wasserkraft langfristig
zu nutzen.
Atomausstieg, Klimaziele, Marktliberalisierung, neue Technologien:
Der Elektrizitätsmarkt ist im Umbruch und stellt Energieunternehmen,
Politik und Gesellschaft vor grosse Herausforderungen. ewz hat die
heutige Situation analysiert und mögliche Szenarien für die künftige
Produktion und den Vertrieb erarbeitet. ewz und dessen Eigentümerin – die Stadt Zürich – haben sich für die
Strategie entschieden, die neuen erneuerbaren Energien massiv auszubauen
und die Wasserkraft langfristig zu nutzen.
Solarenergie stellt auch für das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich einen Pfeiler der künftigen Energieversorgung dar. Im Bild die Photovoltaik-Anlage auf dem Fussballstadion Letzigrund.
Die Produktion mit neuen erneuerbaren Energien (Wind, Biomasse, Solar
und Photovoltaik) soll in den nächsten fünf Jahren auf das 6-fache auf
1‘200 Gigawattstunden jährlich steigen. Das entspricht rund 40 Prozent
des heute in der Stadt Zürich verbrauchten Stroms. Zusammen mit dem
Strom aus Wasserkraftwerken könnte die Stadt Zürich somit bereits in
fünf Jahren vollständig mit erneuerbaren Energien versorgt werden. Der
Zubau von Wind- und Solaranlagen erfolgt hauptsächlich im Ausland.
Gleichzeitig lässt ewz die bestehenden Beteiligungen und Bezugsrechte an
Kernkraftwerken auslaufen.
Verschiedene Punkte sprechen für den starken Ausbau der neuen
erneuerbaren Energien und für die Rekonzessionierung der
Wasserkraftanlagen (Bewilligung der jeweiligen Gemeinden für die
langfristige Nutzung). Die Kosten der erneuerbaren Technologien sinken,
die Beteiligungen und Bezugsrechte an Kernkraftwerken laufen aus und die
Stadt Zürich hat sich mit den Vorgaben zur 2000-Watt-Gesellschaft hohe
ökologische Ziele gesetzt. Marcel Frei, Direktor von ewz, erklärt die Vision: «Wir wollen das
führende Energiedienstleistungsunternehmen in der Schweiz mit einer
klaren Vorreiterrolle in den Bereichen Ökologie und Energieeffizienz
werden.» Das angestrebte Szenario erfordert hohe Investitionen für den
Ausbau der neuen erneuerbaren Energien sowie die Rekonzessionierung der
Wasserkraftanlagen. «Wir werden jährlich im Durchschnitt ca. 100
Millionen Franken für die Realisierung aufwenden und damit unserem Motto
gerecht werden, dass unsere Zukunft erneuerbar ist».
Eine weitere Herausforderung ist die Integration ins Netzsystem. Mit dem
Ausbau der erneuerbaren Energien steigt der Anteil der Wind- und
Solaranlagen an der Gesamtproduktion auf bis zu 60 Prozent. Die
Produktionsplanung wird mit der zunehmenden Anzahl solcher Anlagen
schwieriger. Für die neue Situation braucht es Mittel und Wege, damit
das Netzsystem stabil bleibt und die Versorgung gesichert ist. ewz
strebt deshalb den innovativen Umbau des Netzes an, zum Beispiel mit dem
Projekt Smart Metering, und investiert in neue Speichertechnologien.
Quelle: EWZ
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