Mittwoch, 5. Dezember 2012

Ganze Solaranlagen erneut billiger

Die Preisspirale bei kristallinen Solarmodulen dreht sich weiter rasant abwärts. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der US-Marktforscher IHS iSuppli. Demnach sanken die Preise für kristalline Solarmodule im Oktober in allen großen Photovoltaik-Märkten außer Kanada um 1,9 bis 3,5 Prozent. Den stärksten Preisrückgang registrierten die Forscher für die USA. Dort wurden die Module im Verlauf des Oktobers um durchscnittlich 3,5 Prozent billiger. Endkunden zahlten demnach dort noch 0,69 Dollar (0,53 Euro) pro Watt - so die Finanzplattform ecoreporter.de.
 

"Die Modulnachfrage in Europa brach im Oktober ein, hauptsächlich aufgrund der Entwicklungen in Deutschland“, sagte Glenn Gu, Photovoltaik-Chefanalyst bei IHS. Zusammen mit den schlechter werdenden Bedingungen in anderen EU-Ländern wie Griechenland und Bulgarien habe sich die Schwäche des deutschen Marktes sehr auf die Modulnachfrage und -preise in der EU und auch weltweit ausgewirkt, so Gu. 

Betrachtet man die Kosten für ganze Photovoltaiksysteme, ergibt sich ein differenzierteres Bild. Das geht aus einer weiteren Studie des Marktforschungsunternehmens Solarbuzz hervor. Diese untersuchte die Kosten für Solarsysteme in wichtigen Photovoltaikmärkten, abhängig von ihrer Größe. Ergebnis: Die Preise sind weltweit regional sehr unterschiedlich. Das in dieser Hinsicht teuerste Land sei derzeit Japan, sowohl im Hinblick auf kleine Anlagen bis 10 KW Leistung als auch bei größeren Anlagen über 100 MW. Der Studie zufolge lagen große Solarsysteme in Japan im Oktober 2012 bei umgerechnet etwa 2,67 Euro pro Watt, während Kleinanlagen bei 4,2 Euro pro Watt lagen. 

Zweitteuerstes Photovoltaikland unter den wichtigen Solarnationen (China, Deutschland, Großbritannien, Indien, Italien, Japan und USA) sind laut Solarbuzz die USA. Hier bewegen sich die Preise für komplette Solarsysteme zwischen 3,81 Euro pro Watt für kleinere Anlagen und 2,76 Euro pro Watt für Solarsysteme ab 100 KW. Deutschland ist der Untersuchung zufolge das zweitbilligste Land vor China. Für Solarsysteme hierzulande bis zu 150 KW haben die Forscher 1,33 Euro pro Watt ermittelt. In China sei bei Anlagen bis zu einem Megawatt (MW) also 1.000 KW mit knapp 1,15 bis 1,20 Euro pro Watt zu rechnen. 

Beide Studien sehen das Ende der Abwärtsspirale der Preise für Solartechnik noch nicht als erreicht an. Der weltweite Wettbewerbsdruck und anhaltende Überkapazitäten seien Hauptgründe dafür. Dies sorge andererseits dafür, dass Photovoltaik für Schwellenländer zunehmend interessanter werde, so die Studienautoren von Solarbuzz.

Quelle Text: ecoreporter.de / Bild: Guntram Rehsche

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