Die Preisspirale bei kristallinen Solarmodulen dreht sich weiter rasant
abwärts. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der
US-Marktforscher IHS iSuppli. Demnach
sanken die Preise für kristalline Solarmodule im Oktober in allen
großen Photovoltaik-Märkten außer Kanada um 1,9 bis 3,5 Prozent. Den
stärksten Preisrückgang registrierten die Forscher für die USA. Dort
wurden die Module im Verlauf des Oktobers um durchscnittlich 3,5 Prozent
billiger. Endkunden zahlten demnach dort noch 0,69 Dollar (0,53 Euro)
pro Watt - so die Finanzplattform ecoreporter.de.
"Die Modulnachfrage in Europa brach im Oktober ein,
hauptsächlich aufgrund der Entwicklungen in Deutschland“, sagte Glenn
Gu, Photovoltaik-Chefanalyst bei IHS. Zusammen mit den schlechter
werdenden Bedingungen in anderen EU-Ländern wie Griechenland und
Bulgarien habe sich die Schwäche des deutschen Marktes sehr auf die
Modulnachfrage und -preise in der EU und auch weltweit ausgewirkt, so
Gu.
Betrachtet man die Kosten für ganze Photovoltaiksysteme,
ergibt sich ein differenzierteres Bild. Das geht aus einer weiteren
Studie des Marktforschungsunternehmens Solarbuzz hervor. Diese
untersuchte die Kosten für Solarsysteme in wichtigen
Photovoltaikmärkten, abhängig von ihrer Größe. Ergebnis: Die Preise sind
weltweit regional sehr unterschiedlich. Das in dieser Hinsicht teuerste
Land sei derzeit Japan, sowohl im Hinblick auf kleine Anlagen bis 10 KW
Leistung als auch bei größeren Anlagen über 100 MW. Der Studie zufolge
lagen große Solarsysteme in Japan im Oktober 2012 bei umgerechnet etwa
2,67 Euro pro Watt, während Kleinanlagen bei 4,2 Euro pro Watt lagen.
Zweitteuerstes
Photovoltaikland unter den wichtigen Solarnationen (China, Deutschland,
Großbritannien, Indien, Italien, Japan und USA) sind laut Solarbuzz die
USA. Hier bewegen sich die Preise für komplette Solarsysteme zwischen
3,81 Euro pro Watt für kleinere Anlagen und 2,76 Euro pro Watt für
Solarsysteme ab 100 KW. Deutschland ist der Untersuchung zufolge das
zweitbilligste Land vor China. Für Solarsysteme hierzulande bis zu 150
KW haben die Forscher 1,33 Euro pro Watt ermittelt. In China sei bei
Anlagen bis zu einem Megawatt (MW) also 1.000 KW mit knapp 1,15 bis 1,20
Euro pro Watt zu rechnen.
Beide Studien sehen das Ende der
Abwärtsspirale der Preise für Solartechnik noch nicht als erreicht an.
Der weltweite Wettbewerbsdruck und anhaltende Überkapazitäten seien
Hauptgründe dafür. Dies sorge andererseits dafür, dass Photovoltaik für
Schwellenländer zunehmend interessanter werde, so die Studienautoren von
Solarbuzz.
Quelle Text: ecoreporter.de / Bild: Guntram Rehsche
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