Die neue EEG-Umlage (Erneuerbare Energien Gesetz) in Deutschland suggeriert, dass die Kosten der
Erneuerbaren Energien stark steigen. Die Steigerung ist
jedoch auf zusätzliche Kostentreiber
zurückzuführen. Auch wird die kostensenkende
Wirkung der EE nicht berücksichtigt. Der reine
Förderungsanteil für den Zubau von Erneuerbare-Energie-Anlagen an der
gesamten Umlage 2013 von 5,28 Cent/kWh steigt nur von rund 2,1 auf
2,3 Cent/kWh, weniger als die Hälfte der gesamten Umlage - so Eurosolar, die Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien.
„Bei
einem stetigen Ausbau der Erneuerbaren Energien ist diese kleine
Erhöhung eine hoch effiziente und äußerst profitable Investition, bei
einer Beschäftigung von 380.000 Menschen in Deutschland, einem Anteil
Erneuerbarer Energien von mittlerweile fast 25 % an der deutschen
Stromerzeugung und einer weltweit führenden und innovativen Industrie“
erklärt Prof. Peter Droege, Präsident von EUROSOLAR. Die Kostenfaktoren, die die EEG-Umlage zusätzlich beschweren sind:
• Ausgeweitete
Industrieprivilegien: Die EEG-Umlage
könnte um ca. 1,4 Cent/kWh befreit werden, wenn alle Stromverbraucher
zur Finanzierung der EEG-Umlage herangezogen würden und die
kostensenkende Wirkung der Erneuerbaren Energien auf die Börsenpreise
(sog. Merit-Order-Effekt) mit der EEG-Umlage verrechnet würde
• Steigende Vergütungszahlungen für Offshore-Windenergieausbau
• Prämien zur Direktvermarktung (Marktprämie) des regenerativen Stroms, die jährlich zirka 500 Mio. Euro Zusatzkosten ergeben
Die
Begründung der steigenden EEG-Umlage mit den zu hohen Kosten des
Ausbaus der Erneuerbaren Energien verschleiert die eigentliche Tatsache,
dass der Strompreis in den letzten Jahren kontinuierlich durch die
preistreibenden fossil-atomaren Energieträger gestiegen ist, so Dr. Axel
Berg, Vorsitzender von EUROSOLAR-Sektion Deutschland. Denn würde man –
wie beim transparenten EEG – alle Subventionen für das konventionelle
Energiesystem dem Strompreis zurechnen, würde dieser um 10 Cent/kWh
teurer werden.
Der allein auf die gestiegene EEG-Umlage
fokussierte politische und mediale Blick bewirkt, dass die
konventionellen Energieerzeuger, also die Leittragenden des Ausbaus der
Erneuerbaren Energien, vehement Druck auf die Politik ausüben, um das
wirksame EEG als Ganzes in Frage zu stellen. So erklärt sich auch, dass
der Wirtschaftsminister nun eine radikale Überarbeitung des EEG
vom Umweltminister noch unbedingt vor der nächsten Bundestagswahl im
Herbst 2013 verlangt.
Aus
diesem Grund fordert EUROSOLAR die Befreiung der EEG-Umlage von
unnötigen Kosten und das Festhalten an den Grundprinzipien des EEG:
Vorrang, Abnahmepflicht und feste Vergütung für regenerative Energien.
Dass diese zentralen Prinzipien des EEG nun über die Kostenfrage
angegriffen werden und der regenerative Ausbau nach dem Umweltminister auf allen Ebenen, quantitativ, zeitlich und räumlich gemaßregelt
werden sollen, hatte schon Hermann Scheer (1944-2010), Gründer und
Ehrenpräsident von EUROSOLAR, in seinem letzten Buch „Der energethische
Imperativ“ vorhergesehen. Das EEG ist die transparenteste Rahmengebung
für den beschleunigten Ausbau der EE und
international als das erfolgreichste Förderinstrument anerkannt.
Quelle: EUROSOLAR e.V.
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