Das ist ein Meilenstein im Kampf gegen die Atomenergie. Bislang wurde der Atomausstieg von Atombefürwortern als westeuropäische Schrulle gebrandmarkt, die gerade mal in Deutschland und langfristig in der Schweiz verfange. Abgesehen davon, dass weltweit bereits wesentlich mehr Staaten ausgestiegen sind (siehe auch das ABC der Ausstiegswilligen in der rechten Spalte von Atominfomedia), waren es ja stets die Bevölkerungen, die sich gegen die Dinosauriertechnologie wandten, ungeachtet von den Regierungen.
Aus jüngster Zeit stammt der Ausstiegsbeschluss von Belgien und auch ein vorerst zaghafter Anlaug der japanischen Regierung, einen solchen in die politische Diskussion einzubringen (zumal gerade die japanische Bevölkerung seit Fukushima strikte sowohl gegen Neubauten wie gegen das Hochfahren der bestehenden Anlagen eingestellt ist).
In dem nicht bindenden Referendum stimmten die Litauer nun am Sonntag gegen den Bau eines neuen Atomkraftwerks. Laut von der Wahlkommission veröffentlichten Teilergebnissen lehnten 61,57 Prozent der Wähler die Baupläne in Visaginas ab, 34,76 Prozent waren dafür. Die Abstimmung ist aber nicht bindend für die Regierung; sie hat beratenden Charakter - insofern aber grosse Bedeutung, als auch die geforderte 50prozentige Stimmbeteiligung erreicht wurde.
Litauen zahlt gemäss dem österreichischen Nachhaltigkeitsportal oekonews.at immer noch für das Erbe der Atomkraft aus Sowjet-Zeiten: Zwei russische Reaktoren vom Typ des explodierten Tschernobyl-Reaktors (RMBK) wurden auf Druck der EU beim Beitritt Litauens zur Union stillgelegt. Der Rückbau der Reaktoren verzögert sich immer wieder und verschlingt Unsummen an EU-Steuergeldern. Nach neuesten Schätzungen sollen die Reaktoren bis 2030 rückgebaut sein, zu einem Preis von 2,9 Milliarden Euro, von dem die EU 95 Prozent übernimmt. „In dieser Situation über den Neubau eines weiteren Atom-Milliardengrabs auch nur nachzudenken, ist völlig absurd“, sagt Uhrig. Für das Visagines-Projekt war im März ein Vorvertrag mit Hitachi in einer Höhe von sechs bis acht Milliarden Euro abgeschlossen worden, der nun hinfällig ist, so denn die neue Regierung Wort hält.
Leider scheint der Schreiber vollkommen fehlinformiert zu sein. Litauen wird ein neues Atomkraft bauen! Gerade der neuen Regierung und dessen Energieminister geht es darum, diese Angelegenheit schnellstmöglich durchzuziehen. Es vergeht kein Tag, an dem nicht erneut die Notwendikeit zum Bau dieses AK´s begründet wird.
AntwortenLöschenHerr Oettinger, dessen positive Einstellung zur AK, unterstreicht in jedem Treffen mit dem litauischen Energieminister, dass aus Brüssel jede mögliche Unterstütung zum Bau des neuen AK´s
von ihm befürwortet wird.
Die Blitzänderung des Gesetzes über Alternativ- energien im Januar 2013 hat den weiteren Ausbau von Alternativenergien komplett gestoppt. Alternativenergien werden lediglich im Bereich Biogas unterstützt, was zu einem noch schlimmeren Ausmaß als in Deutschland führen wird. Das Agrarland Litauen wird zur Biogashölle umgebaut werden - ohne Rücksicht auf Verluste für die Landwirtschaft. Energie-Bauern wird es hier nicht geben, da diese keine Investitionsmittel zum Bau von Biogas-Kleinanlagen haben. Es geht in Litauen darum, weiterhin die vielen Milliarden EU-Gelder für Großprojekte in den privaten Taschen der Regierungsmitglieder und derne Verwandten verschwinden zu lassen. So auch die Gelder für den Abbau des AK´s Ignalina. Es wäre an der Zeit, dass hier endlich nachgeforscht würde. Litauens Regierung - egal welche Parteien regieren - besteht in erster Linie aus Leuten, die einzig und allein deshalb regieren, weil es DIE Geldbeschaffungsmaschinerie schlechthin ist.
Verantwortlichkeit ist ein absolutes Fremdwort.