Ein Ende des starken Preisverfalls bei
Solarmodulen, der bei den Herstellern meist hohe Verluste ausgelöst hat,
ist noch nicht abzusehen. Dieser Preisverfall verliert aber allmählich
an Dynamik, auch wenn die Überkapazitäten im Markt fortbestehen. Das
geht aus einer aktuellen Marktanalyse hervor, die der US-Konzern IHS
Inc. veröffentlicht und das Nachhaltigkeitsporter ecoreporter.de aufgegriffen hat. Dieser vereint mehrere
Marktforschungsgesellschaft mit Schwerpunkt auf Umwelttechnologien unter
einem Dach.
Laut dem ‘IHS iSuppli Photovoltaics Cell &
Module Production Market Tracker report’ ist der durchschnittliche Preis
für herkömmliche Solarmodule im ersten Halbjahr 2012 um zwölf Prozent
gesunken. Die Marktforscher gehen davon aus, dass er in der zweiten
Jahreshälfte um elf Prozent fallen wird. Damit werde der Preissturz
deutlich schwächer ausfallen als im Vorjahr, in dem der
durchschnittliche Preis für herkömmliche Solarmodule um 20 Prozent
gefallen war. Laut dem Report wird der Durchschnittspreis im vierten
Quartal 2012 bei 0,57 Euro bzw. 0,70 US-Dollar je Watt liegen.
Stefan de Haan, bei IHS Chefanalyst für den Bereich ‚Photovoltaik‘, macht mehrere Gründe für diese Entwicklung verantwortlich. So steige auch in diesem Jahr die Menge der weltweiten Installationen von Solaranlagen und damit die Nachfrage für Solarkomponenten. IHS gehe für 2012 von einem Marktwachstum um neun Prozent auf 30,2 Gigawatt (GW) aus. Im besten Falle sei auch ein Plus um 30 Prozent auf 36 GW möglich. So sei etwa im weltweit größten Photovoltaikmarkt Deutschland die Nachfrage in diesem Jahr überraschend hoch ausgefallen. Zwar habe die Bundesregierung zum Jahresbeginn die Solarstromtarife deutlich gekürzt. Doch die im Frühjahr beschlossenen abermaligen Einschnitte hätten erneut Vorzieheffekte ausgelöst. Viele Investoren hätten Solarprojekte in Angriff genommen, um sie noch vor den abermaligen Einschnitten ans Netz zu bringen. Trotz sinkender Vergütungen werde daher der Ausbau in Deutschland in 2012 mit voraussichtlich 7,3 GW nur geringfügig unter dem Rekordzubau des Vorjahres liegen.
Ferner führt de Haan an, dass sich der Eigenverbrauch von auf Firmendächern erzeugtem Solarstrom für immer mehr Unternehmen lohne. Zum Beispiel würden immer mehr Supermärkte dazu übergehen, sich über eigene Solaranlagen selbst mit Strom zu versorgen. Dem Experten zufolge wirken sich auch die Strafzölle, die in den USA für Solarprodukte aus China eingeführt wurden, vorübergehend positiv auf die Preisentwicklung aus. Denn die Hersteller aus China gingen verstärkt dazu über, ihre Komponenten aus dem benachbarten Taiwan zu beziehen, um so ihre Produkte nicht als chinesische verzollen zu müssen. Daher sei die Produktion der Solarhersteller aus Taiwan besser ausgelastet und hätten diese ihre Preise nicht mehr so stark senken müssen.
Der Report von IHS streicht aber heraus, dass die Produktionskapazität der Hersteller von Solarmodulen weltweit die globale Nachfrage auch in diesem Jahr weit übersteigen wird. Sie dürfte sich nach Berechnungen der Experten sich zum Jahresende auf 49,4 GW belaufen, bei einer prognostizierten Nachfrage von 30,2 bis 36 GW. Daher seien die Hersteller gezwungen, auch im kommenden Jahr ihre Preise zu verringern, um die Nachfrage anzuregen.
Quelle: ecoreporter.de / Bild von der EKZ-Testanlage in Dietikon (ZH): Guntram Rehsche
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