Mittwoch, 11. Juli 2012

Grösste dachintegrierte Anlage

Mit der Baubewilligung erhielt die ADEV Gruppe letzte Woche grünes Licht für den Bau einer 2.8 Megawatt (MW) Solarstromanlage, die grösste dachintegrierte Anlage der Schweiz.

Die ADEV, Energiegenossenschaft mit Bürgerbeteiligung, wird die 25‘000 Quadratmeter grosse Anlage auf der Industriehalle der Ferrowohlen im aargauischen Wohlen bereits Ende September ans Netz anschliessen. Das Hallendach einer der Industriehallen der Ferrowohlen AG ist undicht und aufwändige Sanierungsarbeiten stehen an. Bei der Planung stellte sich das Unternehmen die Frage, ob anstelle eines neuen Dachs nicht gleich eine Solarstromanlage gebaut werden könnte, die Dachhaut und Stromproduzent in einem ist. Die ADEV hat in enger Zusammenarbeit mit der Solventure GmbH in Wettingen diese Herausforderung angenommen und eine neue optimierte Lösung entwickelt, die beiden Anforderungen gerecht wird. Die Lösung liegt in einer wartungsfreundlichen Ost-West-Aufständerung mit kristallinen Modulen. „Die Planungsarbeiten sind abgeschlossen, die Aluprofile für die Aufständerung bald bereit, die Installationsarbeiten können beginnen!“, freut sich Andres Appenzeller, Geschäftsleiter der ADEV Gruppe. Die ursprünglichen Pläne einer Dünnschichtanlage wurden geändert, nachdem die Produktionslinie im Tessin geschlossen wurde.

Die Anlage, die Ende September ans Netz geht, wurde für die Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) angemeldet. Die dazu nötigen Leitungen der Mittelspannung pünktlich fertigzustellen, wird eine grosse Herausforderung. Der Strom-die Gestehungskosten belaufen sich auf unter 30 Rappen pro Kilowattstunde - der Strom wird in das Netz der industriellen Betriebe Wohlen IBW eingespiesen und zum Marktwert vergütet. Der ökologische Mehrwert wird bis zur Aufnahme in die kostendeckende Einspeisevergütung des Bundes KEV von den Sankt Galler Stadtwerken übernommen.

Gemäss Angaben der ADEV konnte kein Aargauer Energieversorger für eine Liefervereinbarung von jährlich 2'500'000 kWh Solarstrom gewonnen werden. Die Stadtwerke von Lenzburg und Aarau schreiben auf der Ökostrombörse nur kleine Solarstrommengen aus. Zukunftsweisender ist der Entscheid der Sankt Galler Stadtwerke, die, um ihren nachhaltigen Strommix mit Sonnenenergie anzureichern, sich den ökologischen Mehrwert vom Solarstrom aus Wohlen gesichert haben. Projektleiter Heinrich Studer: "Bundesrätin Leuthard forderte an der Swissolar Tagung Fakten statt theoretische Potenzialstudien. Dank der vorbildlichen Strategie von Sankt Galler Stadtwerken können wir diesen grossen Schritt für die Energiewende umsetzen. Solche Individuallösungen sollen jedoch nicht die Notwendigkeit einer gesamtschweizerischen Vergütungslösung relativieren! Die Bundespolitik bleibt in der Pflicht: Erst wenn die KEV via Swissgrid in grossen Schritten freigegeben wird, kann sich das Potenzial der erneuerbaren Energien entfalten.“

Quelle: ADEV

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