Mehr als 80.000 Bürger engagieren sich in Deutschland
genossenschaftlich in Bürgerkraftwerken. Dabei ist eine Beteiligung schon mit kleinen
Beträgen möglich. Die große Mehrheit setzt auf Solarstrom - und auch in der Schweiz gibt es erste genossenschaftliche Ansätze.
Immer mehr Menschen
beteiligen sich an Genossenschaften zum Ausbau Erneuerbarer Energien und
treiben damit die Energiewende voran. Aktuell halten mehr als 80.000
Bürger in Deutschland Anteile an gemeinschaftlich betriebenen Anlagen
zur regenerativen Strom- und Wärmeerzeugung. Zumeist handelt es sich
dabei um Solaranlagen, an denen sich Bürger bereits mit kleinen Beträgen
beteiligen können.
Ein neueres Beispiel aus der Schweiz ist die Genossenschaft Optima mit Sitz in Solothurn. Die OptimaSolar Genossenschaft hat
seit der Gründung vor ca einem Jahr von 151 Genossenschafter und
Genossenschafterinnen CHF 1'039'000 Genossenschaftskapital erhalten.
Über 500 in den letzten Jahren neu gegründete Energiegenossenschaften haben zusammen bereits rund 800 Millionen Euro in Erneuerbare Energien investiert. Das belegt eine aktuelle Untersuchung, die der Deutsche Genossenschafts- und Raiffeisenverband e.V. (DGRV) zusammen mit dem Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) und der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) e.V. heute in Berlin vorgestellt hat. „Energiegenossenschaften werden zum Treiber der Energiewende. Sie bieten Bürgern einen idealen Rahmen, sich vor Ort für den Umbau der Energieversorgung zu engagieren und sie steigern damit die Akzeptanz für Energieprojekte in der Region“, sagt Dr. Eckhard Ott, Vorsitzender des Vorstands des DGRV.
Über 90 Prozent der Energiegenossenschaften
betreiben Solaranlagen, da ihre Realisierung mit überschaubarem
technischen und finanziellen Aufwand nahezu überall in Deutschland
möglich ist. „Solartechnik und Genossenschaftsmodelle ergänzen sich
prima. Sie demokratisieren die Energieversorgung in Deutschland und
machen sie auch bei kleinem Geldbeutel für Jedermann zugänglich. Auch
ohne eigenes Hausdach kann so jeder Bürger zum Gewinner der Energiewende
werden“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes
Solarwirtschaft e.V.
„Die Beteiligung der Bürger ist in doppelter
Hinsicht unverzichtbar für das Gelingen der Energiewende: Zum einen
ermöglichen die Erneuerbaren Energien eine direkte Partizipation an der
lokalen Wertschöpfung. Diese Möglichkeit wird in erster Linie von
Bürgern erkannt und auch genutzt“, so Philipp Vohrer, Geschäftsführer
der AEE. „Zum anderen hilft Bürgerbeteiligung, die dringend benötigte
Kompetenz für die Energiewende flächendeckend aufzubauen. Denn wer sich
für den Ausbau Erneuerbarer Energien vor Ort engagiert, will auch
Verantwortung etwa für technische Erfordernisse der Systemtransformation
übernehmen“, ist sich Vohrer sicher. Zwei Drittel der Genossenschaften
ermöglichen eine Beteiligung mit Beiträgen unterhalb von 500 Euro, bei
einigen von ihnen ist sogar ein Mindesteinstieg mit weniger als 100 Euro
möglich.
Die Untersuchung des DGRV zeigt auch: Für die
Mitglieder von Energiegenossenschaften sind der Umweltschutz und der
Ausbau Erneuerbarer Energien sowie die Förderung von regionaler
Wertschöpfung deutlich wichtiger als die Rendite. Und diese Ziele werden
erreicht: „Rein rechnerisch decken die Energiegenossenschaften mit
ihrer Stromproduktion den Haushaltsbedarf ihrer Mitglieder vollständig
ab“, resümiert Ott. Die AEE geht davon aus, dass die Zahl der
genossenschaftlich organisierten Bürgerkraftwerke weiter steigt. Im
Bioenergiebereich sind viele Biogasanlagen oder Holzheizkraftwerke in
der Hand der Bürger. Genossenschaftliche Bürgerwindparks sind im Kommen.
Informationen rund um das Thema Energiegenossenschaften bietet der DGRV unter der Internetadresse www.neuegenossenschaften.de. Die AEE bietet Informationen zur dezentralen Energiewende unter www.kommunal-erneuerbar.de an und der BSW-Solar informiert rund um das Thema Solartechnik unter www.solartechnikberater.de.
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