Freitag, 11. November 2011

Grossbritannien kürzt massiv

Die Vergütung für Strom aus Solaranlagen in Großbritannien wird größtenteils um mehr als 50 Prozent gekappt. Dies bestätigte die zuständige britische Energiebehörde Department of Energy and Climate Change (DECC) knapp 18 Monate nach Einführung des Einspeisetarifsystems in Großbritannien.

Marktbeobachter und –akteure hatten lange über die Kürzungen spekuliert und sie in der nun tatsächlich angekündigten Höhe erwartet. Auch gibt es eine lange Übergangszeit. Die gekürzten Tarife für neu installierte Solaranlagen treten erst im April kommenden Jahres in Kraft. Und die Vergütung für Freiflächenanlagen und Großkraftwerke von 0,25 bis 5 Megawatt (MW) Leistungskapazität bleibt unverändert. Diese liegt bis auf Weiteres bei 8,5 p/kWh.

Im Oktober 2011 begann Solarcentury die Arbeit an einer Megawatt- Photovoltaik-Brücke in Blackfriars (London)






Für komplett neu installierte Kleinalagen bis zu 4KW Leistungskapazität wird eine neue Tarifstufe eingeführt. Diese Anlagen sollen zunächst mit 37,8 englischen Pence pro Kilowattstunde (p/kWh) vergütet werden. Bestehende Anlagen, die modernisiert oder erweitert wurden, erhalten derzeit 43,3 p/kWh. Ab April 2012 werden Photovoltaikanlagen dieser Größenordnung pauschal noch mit 21 p/kWh vergütet.

Anlagen bis zu 10 kW Leistungskapazität erhalten bis einschließlich März 2012 noch den bislang geltenden Tarif von 37,8 p/kWh. Danach sinkt diese Tarifstufe auf 16,8 p/kWh. Die Vergüng für Sonnenstromkraftwerke mit bis zu 50 kW Nennleistung sinkt zum 1. April 2012 von 32,9 auf 15,2 Prozent. Photovoltaik-Anlagen der Kategorie bis 250 kW Leistung erhalten dann noch 12,9 p/kWh. Damit werden zwei bisherige Tarifstufen zu einer zusammengefasst. Während die Kraftwerke zwischen 50 und 150 kW Leistung bis zur Kappung noch mit 19 p/kWh vergütet werden, erhalten die Betreiber größerer Solaranlagen bis 250 kW bis Ende März 2012 weiter 15 p/kWh.

Das neue Tarifsystem soll bis einschließlich März 2015 in Kraft bleiben. Nach Behördenangaben ist die Kappung nötig geworden, weil das Branchenwachstum zu schnell für das Budget der Einspeisevergütung vorangeschritten sei. Zudem seien die Kosten einer schlüsselfertig installierten Photovoltaikanlage in den vergangenen Monaten gesunken.

Unterdessen ist gemäss einer Mitteilung der Plattform Solarserver das Photovoltaik-Unternehmen sei einer Gruppe von britischen Solarunternehmen beigetreten, die vor Gericht gegen das Britische Energieministerium klagt. Die Unternehmen wollen aufgrund wirtschaftlicher Schäden durch die Kürzung der Einspeisetarife gegen das Ministerium vorgehen. Sie streben eine einstweilige Verfügung an, die das Ministerium hindern soll, die derzeitigen Tarife am 12.12.2011 zu kürzen. Dieser frühe Zeitpunkt sei nicht rechtmäßig, unvernünftig und unangemessen.

Quelle: Ecoreporter

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