Mittwoch, 25. September 2013

Juwi: Die spezielle Energiefirma

Der deutsche Anlagenbauer Juwi mischt sich immer wieder vehement in die Energiepolitik ein. Jetzt nach den Bundestagswahlen sieht deren Gründer eine grosse Chance gekommen. Juwi-Chef Willenbacher fordert die CO2-Steuer und weniger Ausnahmen bei der Umlage des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG - vergleichbar mit der KEV in der Schweiz).

Das Ergebnis der Bundestagswahl bietet nach Ansicht von Matthias Willenbacher, Vorstand des Energieunternehmens juwi, die einmalige Chance, der ins Stocken geratenen Energiewende neuen Schwung zu verleihen. „Mit Rösler und Brüderle sind die größten Bremser weg. Jetzt geht es darum, die erneuerbaren Energien zügig auszubauen. Das ist es, was die große Mehrheit der Bürger fordert.“ An dieser Realität müsse sich, so Willenbacher, jede neue Bundesregierung messen lassen, gleichgültig welche Parteien ihr angehören.

Für Willenbacher hat sich das bestehende Fördersystem basierend auf dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) national wie international bewährt und bietet vielfältige, bis dato noch ungenutzte Steuerungsoptionen, um die Energiewende kosteneffizient und effektiv weiterzuentwickeln. „Mit der richtigen Politik sind dramatische Einsparungen möglich“, ist der juwi-Chef überzeugt. Künftig dürfe beispielsweise die Befreiung von der EEG-Umlage nur noch für Unternehmen gelten, die tatsächlich im internationalen Wettbewerb stehen. Zusätzlich  müsse endlich Schluss sein mit der Subventionierung von Kohlekraftwerken, die bekanntlich die größten Dreckschleudern im Energiesektor sind.

„CO2-Ausstoß muss Geld kosten“, fordert Willenbacher. Eine CO2-Steuer hätte neben den positiven Auswirkungen auf Klima und Umwelt auch den Vorteil, dass man mit den Einnahmen die Stromsteuer senken könnte. Willenbacher: „Auch die EEG-Umlage würde deutlich reduziert. Zusammen mit dem Abbau der Industrieprivilegien könnte der private Stromkunde künftig um gut 4 Cent pro Kilowattstunde entlastet werden.“

Nach dem Ausscheiden der FDP aus dem Bundestag habe Angela Merkel die einmalige Chance, die nach Fukushima versprochene Energiewende auch tatsächlich umzusetzen, sagt der juwi-Chef. Deshalb erneuert Willenbacher sein „unmoralisches“ Angebot, das er der Kanzlerin vor der Wahl auf spektakuläre Weise in seinem Buch unterbreitet hat: Falls Frau Merkel die Energiewende bis 2020 ohne Wenn und Aber zu 100 Prozent umsetzt, verschenkt Willenbacher seine Anteile an der juwi-Gruppe, einem Unternehmen mit 1,1 Milliarden Euro Umsatz in 2012, an die deutschen Energiegenossenschafte.

Quelle: juwi 2013

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