In den nächsten Tagen legt der Bundesrat seine Energiestrategie vor. Hinter den Kulissen versuchen Vertreter der Atom-, Öl- und Gasindustrie bis zur letzten Minute die erneuerbaren Energien und insbesondere die Solarenergie auszubremsen. Mit einer öffentlichen Kampagne hat Pro Solar auf den drohenden Solar-Stopp aufmerksam gemacht und online zahlreiche Unterschriften gesammelt, die heute in der Bundeskanzlei offiziell übergeben werden.
Am Filmfestival Locarno kämpfte Leuthard auf Filmplakaten als Prinzessin Leia aus Star Wars gegen den Solar-Stopp. Zahlreich folgten die Unterstützer der Energiewende dem Aufruf von Leia und unterstützen ihre diffizile Mission mit tausenden von Unterschriften. Auch eine vom Bundesamt für Energie (BFE) vorgeschlagene Kürzung der Vergütungssätze zur Förderung von Solarenergie hat die Diskussion um den Solar-Stopp weiter angeheizt. Bürgerinnen und Bürger, die mit Solarenergie zur Energiewende beitragen möchten, würden in Zukunft Geld verlieren.
Der Aufruf von Pro Solar, die Änderung zu verhindern, hat weitere Unterstützer auf den Plan gerufen. An einem Wochenende kamen über 1500 neue Unterschriften dazu. Ein klares Anzeichen für das grosse Interesse an der versprochenen Energiewende. Denn die Sonne wirft Tag für Tag 5000 Mal mehr Energie auf die Erde ab, als die gesamte Menschheit verbraucht. Deshalb soll die Solarenergie in der Schweiz einen wesentlichen Teil zur Versorgung beitragen. So sichern wir den Weg in eine atomfreie Zukunft ohne CO2-Ausstoss und Auslandabhängigkeit. Pro Solar wird sich auch in Zukunft weiter mit öffentlichen Kampagnen für den Ausbau von Solarenergie in der Schweiz einsetzen.
Die Energiestrategie des Bundesrates ist grundsätzlich auf gutem Weg. Die effiziente Verwertung von in der Schweiz kostenfrei verfügbarer Sonnen- und Windenergie sowie von Biomasse und Wasserkraft sichert eine unabhängige Versorgung: unabhängig von geopolitischen Turbulenzen, von beschränkten, nicht erneuerbaren Ressourcen sowie von klimaschädigender und menschengefährdender Erzeugung.
Die Zukunft der Energielandschaft Schweiz – ob mit oder ohne Umsetzung der Energiestrategie – bedingt zweifellos grosse Investitionen. In Bezug auf die Stromversorgung ist Pro Solar mit dem Bundesrat einig, dass Solarstrom, bzw. Photovoltaik 20 Prozent des Strombedarfs in der Schweiz sicherstellen kann. Unverständlich bleibt jedoch, dass dieses Ziel erst 2050 erreicht werden soll. Diese unnötige Verzögerung stellt Schweizer Arbeitsplätze in Frage und zwingt zu grossen Stromimporten aus fossiler Produktion.
Die Atomkraftwerke sollen gemäss Bundesrat mit eigenen und neu zuerstellenden Gaskraftwerken ersetzt werden, bis dass die Sonnenergie genügend ausgebaut wurde. Pro Solar hat hierfür kein Verständnis. Zusätzlich zum Anstieg der Treibhausgasemissionen setzt sich unser Land damit grossen Preisschwankungen aus. Dazu müssen grosse Investitionen für eine nur kurze Zeit nutzbare Infrastruktur getätigt werden, obwohl die Sonne kosten- und emissionslos zur Verfügung stehen würde. Pro Solar fordert anstelle neuer unsinniger Gaskraftwerke einen Solarstromanteil von 20 Prozent bis 2025. Dies ist nach Berechnungen von Swissolar realistisch. Vor dem Hintergrund, dass 2012 bereits 85 Prozent mehr Solarstrom als im Vorjahr produziert wurde, ist das bundesrätliche Tempo für den Ausbau von Solarstrom viel zu niedrig.
Pro Solar ist eine Initiative von Swissolar, dem schweizerischen Fachverband für Sonnenenergie, und steht allen Menschen offen, die sich für eine sichere, saubere und unabhängige Energieversorgung dank Solarenergie in der Schweiz einsetzen wollen.
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Text: Swissolar
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