Das bisher grösste Jugendsolarprojekt
von Greenpeace Schweiz hat in Ebnat-Kappel (Kanton St. Gallen)
stattgefunden. Etwa 160 Schüler und Lehrer der Oberstufe Wier haben sich
mit dem Thema «Erneuerbare Energien» befasst und sich als Solarmacher
betätigt. Höhepunkt der Projektwoche im Toggenburg
war der erfolgreiche Bau einer Solaranlage auf dem Dach der Firma Alder
& Eisenhut: «Hoffentlich werde ich sie noch meinen Kindern zeigen
können», sagte ein vierzehnjähriger Schüler in der Schulzeitung. «Ich
habe gelernt, wie man besser mit Strom umgeht: Darum werde ich zuhause
das Handykabel öfters ausstecken».
Laut Greenpeace-Solarexperte Georg
Klingler «zeigt Ebnat-Kappel eindrücklich, dass wir nicht auf den Bund
warten müssen, um die Energiewende zu vollziehen: sie hat schon
begonnen!». Während der Projektwoche haben die Schüler das grosse
Solarpotential der Gemeinde erfasst und mit einer Solarküche gekocht.
«Ein solches Jugendkraftwerk stimmt mich zuversichtlich, dass die
Zukunft erneuerbar ist», fügt Klingler hinzu. Die Projektwoche wurde
zusammen mit dem Förderverein energietal toggenburg organisiert.
Projektleiterin Christiane Pietsch ist begeistert: «Es ist unglaublich,
wie gross und engagiert die Beteiligung der Schule, des Gewerbe und
aller Partner war». Ebnat-Kappel ist somit auf gutem Weg, um zusammen
mit Wildhaus-Alt St. Johann und Nesslau eine Energiestadtregion zu
werden.
Zusammen mit der Energieregion
Emmental und der Energiestadt Burgdorf hat Jugendsolar im Juni die
erste von insgesamt drei geplanten Projektwochen an der Oberstufe
Gsteighof durchgeführt. Drei Klassen haben einen grossen Teil der
Burgdorfer Dächer einer Potenzialanalyse für den Einsatz von
Photovoltaik unterzogen. Die SchülerInnen waren die Tage über unterwegs
zu beobachten, ausgerüstet mit Notebooks und Winkelmesskarten. Ziel der
drei Projektwochen ist die Erfassung sämtlicher Dächer der Gemeinde
Burgdorf bis Sommer 2014 und sie zu einem umfassenden Solarkataster
zusammenzutragen.
Neben den Dachabklärungen wurde den insgesamt 54 SchülerInnen ein Rahmenprogramm geboten. Neben Workshops von Schulbesuch by Greenpeace konnten die SchülerInnen die ganze Woche über an zwei Photovoltaikanlagen mitbauen. Dabei wurde ein Einfamilienhaus am Falkenweg und ein Mehrfamilienhaus an der Meiefeldstrasse mit einer Solaranlage von jeweils 8 kWp resp. 30 kWp ausgestattet. Die SchülerInnen meisterten die Herausforderungen des Baus auf einem Schrägdach mit Bravour.
Zudem
kamen die Teilnehmenden der Projektwoche in den Genuss eines
Teilabschnitts des Energiewegs Sonne, den Sie auf dem Velo absolvierten
und dabei aus erster Hand spannende Infos zu bestehenden Anlagen
erhielten. Abgerundet wurde das Programm von der Informationsplattform
für nachhaltige Energien mobil-e und dem Kochen von leckeren Brownies
nur mit der Kraft der Sonne in speziell dafür gebauten Parabolspiegeln
und Kochkisten.
Pünktlich zum offiziellen Tag der
Sonne eröffneten am 4. Mai die Energieregion Emmental und Jugendsolar
den «Energieweg Sonne». Neun verschiedene Anlagen gibt es auf der 40
Kilometer langen Strecke von Burgdorf über Sumiswald nach Langnau zu
entdecken – am bequemsten per Elektro-Bike. Die eigentliche Heldin des
Tages liess sich am Eröffnungstag zwar nur durch die Wolkendecke
erahnen. Das hielt die 15-köpfige Gruppe von Solarenergie-Interessierten
aber nicht davon ab, sich per E-Bike auf «Jungfernfahrt» durch die
sanften Hügellandschaften des Emmentals aufzumachen. An neun Standorten
wechselten sich Referate des Projektleiters der Energieregion Emmental,
Anton Küchler, mit Wortmeldungen von Vertretern von Unternehmen und
Gemeinden ab. Ein besonders innovatives Beispiel für Solarnutzung ist
die Schreinerei von Kurt Baumberger in Sumiswald: Im Winter kommen drei
Gebäude mit einer minimalen
Holzzusatzheizung aus. Im Sommer trocknet die Anlage eindrückliche 15
Tonnen Kräuter für Ricola.
Mit der neuen Entdeckungstour will die Energieregion Emmental Solarenergie erlebbar machen und einen Beitrag zur Diskussion über ihre Möglichkeiten leisten. Die Energieregion ist ein Netzwerk von Unternehmen, Institutionen und Privatpersonen, welche die Nutzung der regionalen erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz im Emmental fördern möchten. Der «Energieweg Sonne» steht ab sofort der breiten Bevölkerung zur freien Verfügung.
→ Routenplan und Beschreibung der vorgestellten Anlagen: www.energieweg-sonne.ch
→ Info-Flyer und Führungen: www.energieregion-emmental.ch
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