Mittwoch, 26. Juni 2013

Erfolgreiche Jugend-Solar-Projekte

Jugendsolar blickt auf eine erfolgreiche erste Hälfte des Jahres 2013 zurück. Rund 20 Schulklassen bauten an sieben Solaranlagen mit und arbeiteten an vier Solarkatastern, wovon drei fertiggestellt wurden und eines voraussichtlich nächstes Jahr abgeschlossen wird. Jugendsolar bedeutet nicht mehr nur Anlagenbau, sondern hilft bei der Erstellung von Potentialanalysen mit und arbeitet eng mit dem Büro Weichen stellen, der Baugenossenschaft GLB und anderen Partnern am 4%-Ziel der Energieregion Emmental zusammen. Einige Beispiele im Detail:


Das bisher grösste Jugendsolarprojekt von Greenpeace Schweiz hat in Ebnat-Kappel (Kanton St. Gallen) stattgefunden. Etwa 160 Schüler und Lehrer der Oberstufe Wier haben sich mit dem Thema «Erneuerbare Energien» befasst und sich als Solarmacher betätigt. Höhepunkt der Projektwoche im Toggenburg war der erfolgreiche Bau einer Solaranlage auf dem Dach der Firma Alder & Eisenhut: «Hoffentlich werde ich sie noch meinen Kindern zeigen können», sagte ein vierzehnjähriger Schüler in der Schulzeitung. «Ich habe gelernt, wie man besser mit Strom umgeht: Darum werde ich zuhause das Handykabel öfters ausstecken». 

Laut Greenpeace-Solarexperte Georg Klingler «zeigt Ebnat-Kappel eindrücklich, dass wir nicht auf den Bund warten müssen, um die Energiewende zu vollziehen: sie hat schon begonnen!». Während der Projektwoche haben die Schüler das grosse Solarpotential der Gemeinde erfasst und mit einer Solarküche gekocht. «Ein solches Jugendkraftwerk stimmt mich zuversichtlich, dass die Zukunft erneuerbar ist», fügt Klingler hinzu. Die Projektwoche wurde zusammen mit dem Förderverein energietal toggenburg organisiert. Projektleiterin Christiane Pietsch ist begeistert: «Es ist unglaublich, wie gross und engagiert die Beteiligung der Schule, des Gewerbe und aller Partner war». Ebnat-Kappel ist somit auf gutem Weg, um zusammen mit Wildhaus-Alt St. Johann und Nesslau eine Energiestadtregion zu werden.

Zusammen mit der Energieregion Emmental und der Energiestadt Burgdorf hat Jugendsolar im Juni die erste von insgesamt drei geplanten Projektwochen an der Oberstufe Gsteighof durchgeführt. Drei Klassen haben einen grossen Teil der Burgdorfer Dächer einer Potenzialanalyse für den Einsatz von Photovoltaik unterzogen. Die SchülerInnen waren die Tage über unterwegs zu beobachten, ausgerüstet mit Notebooks und Winkelmesskarten. Ziel der drei Projektwochen ist die Erfassung sämtlicher Dächer der Gemeinde Burgdorf bis Sommer 2014 und sie zu einem umfassenden Solarkataster zusammenzutragen.

Neben den Dachabklärungen wurde den insgesamt 54 SchülerInnen ein Rahmenprogramm geboten. Neben Workshops von Schulbesuch by Greenpeace konnten die SchülerInnen die ganze Woche über an zwei Photovoltaikanlagen mitbauen. Dabei wurde ein Einfamilienhaus am Falkenweg und ein Mehrfamilienhaus an der Meiefeldstrasse mit einer Solaranlage von jeweils 8 kWp resp. 30 kWp ausgestattet. Die SchülerInnen meisterten die Herausforderungen des Baus auf einem Schrägdach mit Bravour.

Zudem kamen die Teilnehmenden der Projektwoche in den Genuss eines Teilabschnitts des Energiewegs Sonne, den Sie auf dem Velo absolvierten und dabei aus erster Hand spannende Infos zu bestehenden Anlagen erhielten. Abgerundet wurde das Programm von der Informationsplattform für nachhaltige Energien mobil-e und dem Kochen von leckeren Brownies nur mit der Kraft der Sonne in speziell dafür gebauten Parabolspiegeln und Kochkisten.

Pünktlich zum offiziellen Tag der Sonne eröffneten am 4. Mai die Energieregion Emmental und Jugendsolar den «Energieweg Sonne». Neun verschiedene Anlagen gibt es auf der 40 Kilometer langen Strecke von Burgdorf über Sumiswald nach Langnau zu entdecken – am bequemsten per Elektro-Bike. Die eigentliche Heldin des Tages liess sich am Eröffnungstag zwar nur durch die Wolkendecke erahnen. Das hielt die 15-köpfige Gruppe von Solarenergie-Interessierten aber nicht davon ab, sich per E-Bike auf «Jungfernfahrt» durch die sanften Hügellandschaften des Emmentals aufzumachen. An neun Standorten wechselten sich Referate des Projektleiters der Energieregion Emmental, Anton Küchler, mit Wortmeldungen von Vertretern von Unternehmen und Gemeinden ab. Ein besonders innovatives Beispiel für Solarnutzung ist die Schreinerei von Kurt Baumberger in Sumiswald: Im Winter kommen drei Gebäude mit einer minimalen Holzzusatzheizung aus. Im Sommer trocknet die Anlage eindrückliche 15 Tonnen Kräuter für Ricola. 

Mit der neuen Entdeckungstour will die Energieregion Emmental Solarenergie erlebbar machen und einen Beitrag zur Diskussion über ihre Möglichkeiten leisten. Die Energieregion ist ein Netzwerk von Unternehmen, Institutionen und Privatpersonen, welche die Nutzung der regionalen erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz im Emmental fördern möchten. Der «Energieweg Sonne» steht ab sofort der breiten Bevölkerung zur freien Verfügung.

→ Routenplan und Beschreibung der vorgestellten Anlagen: www.energieweg-sonne.ch
→ Info-Flyer und Führungen: www.energieregion-emmental.ch

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