Das deutsche Solarunternehmen Conergy
knackt in Spanien die 1-Megawatt-Marke bei den Netzparität-Projekten,
die gänzlich ohne staatliche Förderung wettbewerbsfähig sind.
Im Herbst
2012 betrat Conergy neue solare Pfade und realisierte auf dem Dach des
Biorestaurants Lasal del Varador am Strand von Barcelona das erste
Kraftwerk dieser Art (siehe Bild und Solarmedia vom 11. Dezember 2012). Die Restaurantbesitzer verbrauchen den gesamten
Strom aus der Aufdachanlage selbst und reduzieren damit ihre Stromkosten
um rund ein Fünftel. Seit diesem Pilotprojekt entstanden in
Zusammenarbeit mit Partnern insgesamt 56 solcher Conergy Anlagen mit
einer Gesamtkapazität von rund einem Megawatt allein auf der iberischen
Halbinsel. Diese produzieren mit etwa 1.450 Megawattstunden genug, um
rund 420 Haushalte mit unsubventioniertem Sonnenstrom zu versorgen. Auch
in Australien, den USA und Südafrika entwickelte der
Systemlösungsanbieter im Rahmen der Kampagne „Start it!“ Geschäftsmodelle für den Netzparität-Markt.
„Conergy hat mit seinen zahlreichen Solarkraftwerken, die auch ohne
Förderung rentabel sind, weltweit neue Wege aufgezeigt. Darunter auch
die 56 Netzparität-Anlagen mit einer Gesamtleistung von nunmehr einem
Megawatt in Spanien zusammen mit unserem Partnernetzwerk. Die klare
Botschaft ist: Solar lohnt sich, gerade jetzt“, sagte Conergy
Spanien-Chef Luis Jiménez Gutierrez. „Der spanische Markt ist mit
Wegfall der Einspeisevergütung zuletzt zwar zurückgegangen, Conergy hat
durch seine Geschäftsmodelle für den Netzparität-Markt der Zukunft
jedoch seinen Marktanteil deutlich ausgebaut.“
Um ohne Einspeisevergütung auszukommen, sind die spanischen
Solarkraftwerke exakt so dimensioniert, dass der Verbraucher eine
maximale Eigenverbrauchsquote von nahezu 100% und damit eine
größtmögliche Stromersparnis erreicht. Dazu analysieren die
Solarexperten im Vorfeld die genauen Lastprofile der Kunden. Nur wenn
sie wissen, wie viel Strom der Anlagenbetreiber zu welcher Tageszeit
benötigt, können sie das Kraftwerk passgenau auf die Kundenbedürfnisse
zuschneiden und die Anlagengröße entsprechend der Minimallast festlegen.
Je nach täglichem Strombedarf variiert deshalb die Größe der Conergy
Netzparität-Anlagen. Rund die Hälfte der Anlagen hat eine Größe von bis
zu 10 Kilowatt, etwa ein Viertel bis zu 25 Kilowatt und ein weiteres
Viertel liegt bei zwischen 25 und 100 Kilowatt Gesamtkapazität.
Beim Intersolar Award 2013, der am 19. Juni 2013 um 16:30 Uhr auf der
Neuheitenbörse in Halle B2 an Stand B2.450 der weltweit größten
Solarmesse verliehen wird, zählt Conergy mit der Netzparität-Anlage auf
dem Biorestaurant Lasal del Varador in der Kategorie „Projekte“ zu den
Finalisten und zeigt damit neue Wege auf für den Solarstrom der Zukunft.
Conergys Expertise bei Solaranlagen ohne Einspeisevergütung beschränkt
sich jedoch nicht nur auf den spanischen Markt. Bereits im letzten
Herbst hat der Systemlösungsanbieter den Startschuss für die Entwicklung
maßgeschneiderter Geschäftsmodelle in Netzparität-Märkten gegeben und
macht so Privatverbraucher und Gewerbeunternehmen unabhängig von
steigenden Strompreisen. Unter dem Motto „Start it!“ rollt Conergy diese
Modelle weltweit aus. Spanien machte dabei den Anfang, es folgten
jedoch seit Jahresbeginn auch weitere Anlagen für eine Sozialeinrichtung
in Südafrika, eine Seniorenresidenz in Australien sowie mehrere Schulen
in den USA. Weitere Anlagen sollen folgen – schließlich ist die Netzparität auch in
anderen Ländern für Endverbraucher oder Unternehmen, die tagsüber einen
hohen Strombedarf haben, oftmals bereits heute Realität. Im Fokus
stehen dabei immer die lokalen Gegebenheiten und Anforderungen.
In Deutschland bietet Conergy für seine zertifizierten
Partnerinstallateure beispielsweise ab sofort einen neuen Service zur
Optimierung von gewerblichen Anlagen an und ermittelt auf Basis des
individuellen Lastprofils den Energiebedarf, das technische sowie das
finanzielle Optimum eines jeden Solarkraftwerks. Ziel ist dabei ein
optimales Verhältnis von Eigenverbrauch und Autarkiegrad, denn so
maximiert der Gewerbebetrieb seine Stromkostenersparnis.
In den USA hingegen spielen das sogenannte „Net Metering“ und „Time of
Use Billing“ eine große Rolle. Dabei wird selbst verbrauchter,
eingespeister und aus dem Netz bezogener Strom miteinander verrechnet.
Beim „Net Metering“ läuft der Stromzähler rückwärts für jede
eingespeiste Kilowattstunde und wieder vorwärts, wenn aus dem Netz Strom
bezogen wird. „Time of Use Billing“ funktioniert ähnlich, basiert
jedoch nicht darauf, dass alle Kilowattstunden gleich abgerechnet
werden, sondern auf den tatsächlichen Stromkosten zu verschiedenen
Tageszeiten. Nach dem Angebot- und Nachfrage-Prinzip werden in diesem
Modell die Stromtarife im jeweiligen Zeitraum zugrunde gelegt, so dass
der Stromzähler in Spitzenlastzeiten mit einem deutlich höheren Wert
zurückläuft, in günstigeren „Off Peak“-Zeiten jedoch sogar vorwärts.
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