Freitag, 1. Februar 2013

D: Trotz allem - wieder Rekord

Deutschland blieb im Jahr 2012 Weltmarktführer: Der Zubau von Photovoltaik-Anlagen erreichte mit 7.600 Megawatt (MW) einen neuen Rekordwert - im Dezember wurden 330 Megawatt Photovoltaik-Leistung neu installiert. Die noch leichte Zunahme ergab sich trotz massiver Absenkungen der Vergütungen.

Die Vergütungssätze für Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) werden aufgrund des weiterhin starken Zubaus im Zeitraum vom 1. Februar bis zum 30. April 2013 jeweils zum Monatsersten um 2,2 Prozent sinken. Dies hat die Bundesnetzagentur bekannt gegeben. 

Erbauer von Solaranlagen erhalten in Deutschland pro eingespeiste Kilowattstunde Strom noch zwischen 13 und 18 Eurocent. Der Bau von PV-Anlagen kostet dabei unterdessen pro Kilowatt erstellte Leistung deutlich unter 2000 Euro (Bild: Guntram Rehsche).


"Insgesamt erfolgte im vergangenen Jahr ein Zubau an Photovoltaik-Anlagen mit einer installierten Leistung von 7,6 GW. Dies stellt erneut einen Rekordwert dar", betonte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. "Obwohl sich der Zubau zum Jahresende etwas abgeschwächt hat, wurde der gesetzlich vorgesehene Zubaukorridor, an dem sich die Vergütung des Stroms aus Photovoltaik-Anlagen bemisst, im maßgeblichen Zeitraum wieder deutlich überschritten."

Die Einspeisevergütung für PV-Anlagen nach dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) wird monatlich automatisch angepasst. Hierbei ist eine konstante Absenkung der Vergütungssätze um jeweils ein Prozent vorgesehen. Die Einspeisevergütung wird zusätzlich abgesenkt, wenn sich der Zubau oberhalb des im EEG festgelegten Korridors von 2.500 bis 3.500 MW pro Jahr bewegt. Die Absenkung erfolgt dabei stufenweise je nach Höhe der Überschreitung. Eine Unterschreitung des Zubaukorridors führt dagegen zu einer geringeren Absenkung bzw. Beibehaltung der Vergütung.

Die Bundesnetzagentur ist für die Registrierung der nach dem EEG geförderten PV-Anlagen zuständig. Darüber hinaus ermittelt sie die neuen Einspeisevergütungen und veröffentlicht diese im Bundesanzeiger. Die Festlegung erfolgt für das jeweilige Folgequartal, wodurch eine kontinuierliche Anpassung der Förderung an den zu erreichenden Zubaukorridor gesichert wird. Im April 2013 werden wir die Werte für das nächste Quartal veröffentlichen. 

Der Bundesverband Solarwirtschaft  (BSW) hält in einer Stellungnahme einen weiterhin kraftvollen Ausbau der Photovoltaik auch im Jahr 2013 zur Umsetzung der Energiewende für erforderlich, geht aber aufgrund der starken Absenkung der Einspeisevergütung von einer Abkühlung der Nachfrage aus. „Ein weiterer kraftvoller Ausbau der Solarstrom-Erzeugung ist energiepolitisch sinnvoll, technisch machbar und vor allem bezahlbar – allen überhitzten Kostendebatten zum Trotz: Selbst für den Fall, dass die Photovoltaik-Nachfrage in den nächsten drei Jahren auf dem Niveau des Jahres 2012 bleiben sollte, müssen Verbraucher deshalb keine Angst vor einem Anstieg der Strompreise haben“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft. 

Nach Berechnungen der Prognos AG wäre in diesem Fall ein Anstieg der Strompreise um gerade einmal ein Prozent zu rechtfertigen. Die Förderung neuer Solarstrom-Anlagen wird jeden Monat reduziert und sinkt bei starkem Photovoltaik-Zubau schneller. Für Hauseigentümer und Gewerbebetriebe seien Photovoltaik-Anlagen trotz der Kürzungen weiterhin interessant, weil der Eigenverbrauch von Solarstrom immer attraktiver wird. Die Erzeugungskosten von Solarstrom liegen aktuell je nach Anlagengröße nur noch bei 15 bis 18 Cent je Kilowattstunde.

Informationen zu den Vergütungssätzen sowie zur installierten Leistung der gemeldeten PV-Anlagen für das Jahr 2012 sind auf den der Internetseiten Bundesnetzagentur zu finden. 

Quelle: Bundesnetzagentur 2013 / BSW

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