»Jeder Brand ist ein Brand zu viel«, sagt Dr. Heribert Schmidt, Projektleiter am Fraunhofer ISE, »doch wenn man die Statistik genau untersucht, dann verursachten 0,006 Prozent der Photovoltaikanlagen einen Brand mit größerem Schaden.« Es gibt derzeit 1,3 Millionen PV Anlagen in Deutschland. In den letzten 20 Jahren gab es 350 Brände, an denen die Solaranlage beteiligt war, bei 120 war sie Auslöser des Brandes. In 75 Fällen war der Schaden größer, in 10 Fällen brannte das Gebäude ganz ab.
Seit Februar 2011 analysieren Experten
im Rahmen eines durch das Bundesumweltministerium geförderten Projekts
das Brandrisiko in Zusammenhang mit Photovoltaik-Anlagen und prüfen, ob
die bestehenden, sehr bewährten Normen und Sicherheitskonzepte ergänzt
werden müssen. Die wichtigsten Besonderheiten von Photovoltaik-Anlagen:
Sie arbeiten mit Gleichstrom und man kann sie nicht einfach abschalten,
denn solange Licht auf die Module fällt, produzieren sie Strom. Wenn sich zum Beispiel eine
minderwertige oder schlecht installierte Steckverbindung löst, dann
unterbricht das den Stromfluss nicht immer. Es kann ein Lichtbogen
entstehen, der im schlimmsten Fall direkt brandauslösend sein kann.
Entsprechend wird untersucht, wie man die Entstehung von Lichtbögen
vermeiden kann. Zusätzlich wird an Detektoren gearbeitet, die frühzeitig
Alarm geben, wenn auch nur ein kleiner Lichtbogen entsteht.
Die Versicherer waren sich mit den
Technikern und Feuerwehrvertretern einig: Photovoltaikanlagen stellen im
Vergleich mit anderen technischen Anlagen kein besonders erhöhtes
Brandrisiko dar. Durch flächendeckende Schulungsmaßnahmen bei den
Feuerwehren konnten anfängliche Unsicherheiten behoben werden. Wie bei
jeder Elektroinstallation kann man je nach Strahlart auch bei
Photovoltaikanlagen mit Wasser aus ein bis fünf Meter Abstand sicher
löschen. Alle Behauptungen, die Feuerwehr habe ein brennendes Wohnhaus
wegen der Photovoltaik nicht gelöscht, stellten sich bei bisherigen
Recherchen als falsch heraus.
Auch für die elektrische Sicherheit
gibt es ausreichend vorhandene Regeln – wichtig ist, dass sie auch
eingehalten werden. Brände entstanden oft dann, wenn unerfahrene
Installationstrupps im Akkord Anlagen installieren. Werden die
Solarstecker mit der Kombizange statt mit Spezialwerkzeug angebracht
oder nicht kompatible Stecker verwendet, dann ist die Schwachstelle
vorprogrammiert. Hier dürfen Anlagenbetreiber nicht an der falschen
Stelle sparen.
Ausführliche Unterlagen zum Brandschutzprojekt finden Sie unter www.pv-brandsicherheit.de
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