Mittwoch, 6. Februar 2013

Zürich unterstützt Power-to-Gas

Power-to-Gas wird die vielversprechende Technologie genannt, die es ermöglicht, überschüssigen Strom aus Wind- und Solarparks im Erdgas-Netz zu speichern. Erdgas Zürich und die Elektrizitätswerke der Stadt Zürich (ewz) unterstützen die aktuellen Demonstrationsprojekte vom Cleantech Start-Up Electrochaea mit einem namhaften finanziellen Beitrag und stellen wertvolles Knowhow und Datenmaterial zur Verfügung. 

In Foulum (Dänemark) entsteht dank der Unterstützung der beiden Zürcher Energieunternehmen eine 250-Kilowatt Demonstrationsanlage. Das Projekt wird vom Technologieförderprogramm EUDP der dänischen Energieagentur mitfinanziert und durch den deutschen Energiekonzern E.ON, den dänischen Energiehändler NEAS sowie durch die Universität Aarhus unterstützt. Marcel Frei, Direktor von ewz, zeigt sich erfreut über die Zusammenarbeit: «Wir engagieren uns stark im Bereich der erneuerbaren Energien und verstehen die damit verbundenen technischen Herausforderungen, insbesondere im Bereich der Energiespeicherung. Wir freuen uns, durch die Partnerschaft mit Electrochaea unser Verständnis über die Rolle und Funktionsweise von Power-to-Gas im zukünftigen Energiesystem zu vertiefen.» 

Kurt Lüscher, CEO von Erdgas Zürich, fügt an: «Das Potenzial von Power-to-Gas reicht weit über die reine Energiespeicherung hinaus. Mit dieser Technologie wären wir künftig im Stande grosse Mengen an erneuerbarem Gas herzustellen und ins Erdgas-Netz einzuspeisen. Dieses klimafreundliche Gas kann zur Stromproduktion, aber auch zum Heizen, Kochen und als Treibstoff eingesetzt werden.» Die Inbetriebnahme der Anlage in Foulum ist für das 2. Quartal 2013 geplant.

Für Electrochaea stellt die Zusammenarbeit ein weiterer Meilenstein in der noch jungen Geschichte des Unternehmens dar. Dominic Hofstetter, Leiter Geschäftsentwicklung bei Electrochaea: «Wir freuen uns sehr, dass wir zwei erfahrene Partner für unsere Technologieentwicklung gewinnen konnten. Die Unterstützung von Erdgas Zürich und ewz erlaubt uns, das Demonstrationsprojekt in Foulum zügig und mit starkem Fokus auf die Bedürfnisse des Marktes auszuführen.» Mich Hein, CEO von Electrochaea, ergänzt: «Power-to-Gas schlägt eine Brücke zwischen den zwei Energiesystemen Gas und Strom. Mit Erdgas Zürich und ewz haben wir kompetente Partner auf beiden Seiten.» Die drei Partner werden zudem bei der Ausarbeitung einer Studie zum Potenzial von Power-to-Gas in der Schweiz zusammenarbeiten.

Power-to-Gas:   Der steigende Anteil von Wind- und Solarstrom führt zu Angebot/ Nachfrage-Ungleichgewichten im Stromnetz, da diese Energiequellen unregelmässig und unabhängig von der Nachfrage Elektrizität generieren. Power-to-Gas wandelt solchen Überschussstrom in Methan (den Grundbaustein von Erdgas) um und speichert dieses im bestehenden Erdgas-Netz. Aufgrund der nahezu unlimitierten Aufnahmefähigkeit des Gasnetzes übersteigt die Speicherkapazität von Power-to-Gas diejenige von Batterien, Pumpspeicherkraftwerken und anderen Speichertechnologien um ein Mehrfaches. Das eingespeiste Methan kann danach rückverstromt oder als erneuerbares Gas durch die Industrie- und Transportsektoren genutzt werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit zur saisonalen Energiespeicherung und zum Energietransport über weite Strecken.
Erdgas Zürich ist ein erfolgreiches und innovatives Unternehmen und der wichtigste Biogas-Händler in der Schweiz. Mit erneuerbaren Energien und Erdgas bietet sie ökologisch und ökonomisch sinnvolle Energielösungen. Mit ihren rund 200 Mitarbeitenden setzt sie als Energieversorger und Energiedienstleister heute schon Zeichen für morgen.
Electrochaea ist ein Start-Up im Bereich Cleantech. Das Unternehmen entwickelt einen innovativen biokatalytischen Prozess zur Speicherung von Elektrizität als Methan, das direkt in der bestehenden Erdgasinfrastruktur gespeichert werden kann. Die als „Power-to-Gas“ bekannte Technologie vereinfacht die Integration von fluktuierenden erneuerbaren Energiequellen (Wind und Solar) und leistet einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen. Das Unternehmen ist in der Schweiz, Dänemark und den Vereinigten Staaten tätig.

Quelle: ewz

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