Der tunesische Premierminister Hamadi Jebali hat die Entsalzungsanlage im November 2012 feierlich in Betrieb genommen, bis März 2013 erfolgt nun der Bau der Solaranlage zur Generierung von sauberem Strom. Nach Netzanschluss deckt das Sonnenkraftwerk 70% des gesamten Energiebedarfs der Entsalzungsanlage. Eine Einspeisevergütung erhält die Solaranlage dabei nicht, sondern setzt auf Eigenverbrauch: 100% des erzeugten Sonnenstroms nutzt der lokale Wasserversorger und Betreiber, Sonede, für seine Entsalzungsanlage und kann so die Bevölkerung täglich mit insgesamt 1,8 Millionen Litern Trinkwasser versorgen.
„Mittelost und Nordafrika, die sogenannten MENA-Staaten, sind durch die extrem hohen Einstrahlungswerte für Solarenergie prädestiniert“, sagte Conergy Vorstand Alexander Gorski. „Für die gesamte MENA-Region besteht nach Expertenschätzungen ein Potenzial von rund 7 Gigawatt bis 2020 und 37 Gigawatt bis 2030. Haupttreiber dieses erwarteten Wachstums sind dabei Saudi Arabien und die Türkei. In vielen anderen Ländern sind wir allerdings erst am Anfang, so auch in Tunesien. Solar spielte hier bisher keine große Rolle. Die tunesische Regierung setzt jedoch auf den künftigen Ausbau erneuerbarer Energien und plant entsprechende Investitionen. Experten rechnen deshalb mit einem Marktpotenzial von etwa 200 Megawatt bis 2020.“
Die von der Regierung in 2010 angekündigten ehrgeizigen Ziele liegen mit rund 1 Gigawatt aus erneuerbaren Energiequellen bis 2016 und 4,7 Gigawatt bis 2030 zwar wesentlich höher, sind aufgrund der politischen Lage im Land nach der Revolution jedoch kaum mehr realistisch. Dennoch rechnen Experten damit, dass in dem Maghreb-Staat künftig erhebliches solares Wachstum stattfindet. Abhängig ist dies jedoch vor allem von entsprechenden Investitionen. Derzeit gibt es in Tunesien noch keine staatliche Einspeisevergütung, die Regierung plant jedoch vor allem das tunesische Energienetz stark auszubauen. So will sie langfristig einen Stromtransport nach Europa oder die Nachbarländer ermöglichen.
Das 4.000 Quadratmeter große Solarkraftwerk für die Entsalzungsanlage
ist eine Schenkung der japanischen Regierung an Tunesien. Den Auftrag
sicherte sich Conergy bei einem Ausschreibungsverfahren des japanischen
Unternehmens Takaoka und zeichnet als Generalunternehmer sowohl für die
Planung und Auslegung der Anlage verantwortlich als auch für die
Komponentenlieferung und den Bau des Parks, bei dem der Systemanbieter
mit dem lokalen Partner Bonna zusammenarbeitet. In der wasserarmen Region, die vor allem für ihre hohe
Dromedarpopulation und die Touristeninsel Djerba bekannt ist,
produzieren künftig rund 900 Conergy PowerPlus Module auf Conergy
SolarLinea Gestellen jährlich 352 Megawattstunden sauberen Strom. Diesen
von den Modulen erzeugten Gleichstrom wandeln 15 Conergy IPG T
Wechselrichter in Wechselstrom, bevor die Entsalzungsanlage die Energie
zur Trinkwassergewinnung nutzt.
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