Donnerstag, 1. April 2010

PV-Strom aus mehr als 2 AKW

Die weltweit installierte Photovoltaik-Leistung wuchs 2009 um rund 6,4 Gigawatt (GW) und erreichte insgesamt mehr als 20 GW, berichtet der Europäische Photovoltaik-Industrieverband (European Photovoltaic Industry Association, EPIA). Das kommt der Leistung von mehr als zwei AKW gleich.

Was wollen wir? Weiterhin gewaltige Atomanlagen mit all ihren nicht zu bewältigenden Problemen, oder....



.... Solaranlagen auf möglichst allen Häusern - und damit einen beträchtlichen Beitrag zu einem Energiemix, der die Vollversorgung mit Erneuerbaren möglich macht!

Die Gesamtkapazität aller nunmehr weltweit installierten PV-Solaranlagen kommt gemäss Berechnung von Solarmedia bereits der Leistung von mehr als zwei grossen Atomkraftwerken gleich. Damit hat PV-Strom ein Marktvolumen erreicht, das nicht mehr nur als die viel zitierte Nische gelten muss. Die Situation zeigt vielmehr, dass energiepolitischer Wille eine stark wachsende Bedeutung dieser Stromerzeugung möglich macht - sofern er vorhanden ist.

2009 sei das bisher stärkste jährliche Wachstum erreicht worden, angesichts der schwierigen finanziellen und wirtschaftlichen Umstände im vergangenen Jahr besonders beeindruckend, betont EPIA, der Europäische Photovoltaik-Industrieverband . Für 2010 erwartet der Photovoltaik-Industrieverband ein Wachstum um mindestens 40 %. Auch das künftige jährliche Wachstum soll 15 % übersteigen. 2009 blieb Deutschland der größte Photovoltaik-Markt, Italien kam an zweiter Stelle, gefolgt von Japan und den USA. Deutschland wird höchstwahrscheinlich auch 2010 der größte Markt bleiben, während neue Märkte bedeutend wachsen werden, besonders in Südeuropa, Asien und den USA.

Mittelfristig scheine Italien mit einer zusätzlich installierten Leistung von etwa 700 MW im Jahr 2009 einer der meistversprechenden Märkte zu sein. Neben starker Sonneneinstrahlung werde das Förderprogramm "Conto Energia", das im Frühjahr neu aufgelegt werden soll, die starke Dynamik des italienischen Marktes beschleunigen. Die Tschechische Republik verzeichnete 2009 mit 411 MW installierter Leistung ein bedeutendes Wachstum, aber auf Grund der besonders hohen Vergütungssätze werde der Markt 2011 nach einem weiteren Jahr starken Wachstums stark zurückgehen. "Dies unterstreicht die Notwendigkeit, Fördermaßnahmen so zu gestalten, dass sie eine langfristige, vorhersagbare und nachhaltige Entwicklung des Marktes sichern und Instabilität und Diskontinuität in der Marktentwicklung vermeiden", erklärt Adel El Gammal, EPIA-Generalsekretär.

Dank einem starken politischen Willen gelang Belgien der Eintritt in die TOP 10-Märkte mit einer installierten Leistung von 292 MW im Jahr 2009. Es folgt Frankreich mit einer 2009 installierten Gesamtleistung von 185 MW und zusätzlich installierten 100 MW, die noch nicht an das Netz angeschlossen sind. In Spanien hat die 2008 eingeführte Obergrenze der Förderung zusammen mit den Folgen der Finanzkrise den Photovoltaik-Markt auf nur etwa 60 MW installierter Leistung im Jahr 2009 eingeschränkt. Dennoch machte die Photovoltaik 2009 etwa 3 % der Stromproduktion des Landes aus und gilt klar als bevorzugte Energiequelle im Kampf gegen den Klimawandel. Und schließlich zeigen Griechenland, Portugal und Großbritannien ein interessantes Wachstumspotenzial für 2010 und später.

Außerhalb Europas positioniert sich Japan mit 484 MW als drittgrößter Markt und zeigt dank einer vorteilhaften Förderpolitik ein bedeutendes Wachstumspotenzial. Die USA haben sich mit etwa 475 MW installierter Leistung im Jahr 2009 bedeutend verbessert und könnten in den kommenden Jahren zum führenden Markt werden. China und Indien sollen in den nächsten fünf Jahren ebenfalls florieren; sie haben eine bedeutende Zahl von PV-Projekten in der Pipeline. Kanada und Australien haben 2009 eine deutliche Marktentwicklung bewiesen und sollen den Weg für die Entwicklung neuer Märkte bereiten. Auch Brasilien, Mexico, Marokko und Südafrika gelten als vielversprechend.

Laut EPIA kann der Photovoltaik-Weltmarkt zwischen 8,2 und 12,7 GW neu installierter Leistung erreichen, je nachdem, ob ein gemäßigtes Szenario angenommen wird oder ein von der Politik unterstütztes. Dies ermögliche ein Wachstum der gesamten installierten Leistung von 40 % bzw. 60 % im Vergleich zu 2009. Im politikgelenkten Szenario könnte der weltweite jährliche PV-Markt 2014 bis zu 30 GW erreichen, sofern Politiker, Regulierungsbehörden und die Energiebranche insgesamt günstige Bedingungen schaffen. Die angekündigte weltweite PV-Produktionskapazität würde ausreichen, um die erwartete Entwicklung des Marktes in den nächsten fünf Jahren zu decken. "Zusätzlich zur Aufstockung vieler europäischen Märkte bereiten die Entwicklung und Öffnung neuer Märkte in Asien, Nord- und Südamerika und Afrika den Weg zu einer starken und nachhaltigen Dynamik einer Stromversorgung mittels Photovoltaik auf der ganzen Welt", fasst EPIA-Präsident Ingmar Wilhelm zusammen.

© Solarmedia
Quelle: EPIA

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