Die aktuelle Energiedebatte macht vor Institutionen für Menschen mit Körperbehinderungen nicht halt. Menschen die auf Elektro-Rollstühle angewiesen sind, beziehen den Strom für ihre täglichen Fahrten aus dem regulären Stromnetz. Damit laden sie die zwei 12 Volt Akkubatterien ihrer Gefährte auf. Seit dieser Woche ist auch ein solarer Betrieb möglich.
Ein Projekt in der Ostschweiz verfolgt das Ziel, den Strom zu 100 Prozent von der Sonne zu beziehen. Dazu wurde die Institution „Quimby-Huus“ in Winkeln SG mit einer Photovoltaikanlage ausgerüstet, damit die Klient/Innen sich mit reiner Sonnenenergie fortbewegen können. Dabei ist es ein Anliegen das Bewusstsein für Energieverbrauch – sowohl bei Klient/Innen, als auch bei Angestellten – zu fördern und damit einhergehend den Energieverbrauch und das vorhandene Stromsparpotential kennen zu lernen. Daraus sollten weitere Ideen zur Energie- bzw. Stromeinsparung entstehen. Das Quimby Huus ist eine Institution für körperbehinderte Menschen in Winkeln St. Gallen und gehört dem Ostschweizer Verein zur Schaffung und Betrieb von Wohnmöglichkeiten für Körperbehinderte, dem OVWB, an. Es bietet 12 Wohnplätze und ca. 30 Tagesstättenplätze an. Man arbeitet mit dem Grundsatz der Eigenverantwortung und Selbstbestimmung des Klienten und verfolgt einen lösungs- und zielorientierten Ansatz. Das Haus ist im Quartier fest verankert, lädt zu kulturellem und sozialem Austausch durch das wöchentliche „Quartiercafé“ und andere regelmässig stattfindende Kulturevents ein.
Die Mehrheit der Bewohner des Quimby Huus(10 von 12) sind auf einen Elektro-Rollstuhl wie im Beispiel nebenan angewiesen um sich in und ausserhalb des Hauses fort zu bewegen. Die Rollstühle werden grundsätzlich durch zwei 12 Volt Akkubatterien betrieben, welche im Schnitt jede zweite Nacht für mindestens 6 Stunden am Stromnetz geladen werden müssen. Ein E-Rollstuhl verbraucht zwischen 200-300 kWh/Jahr.
Die Bewohner Severin Bischof und Eduard Schweizer beispielsweise haben sich sehr positiv über dieses Projekt geäussert und finden die Idee mit Sonnenenergie Rollstuhl zu fahren spannend. Die ausschliesslich positiven Rückmeldungen haben mich (den Autor dieses Textes) im weiterverfolgen des Projektes bestärkt. Gabriela Kasper-Dudli, die Institutionsleiterin, empfindet dieses Projekt als eine gute Gelegenheit teilweise auf Sonnenenergie umzustellen um damit der Umwelt einen Gefallen zu erweisen und an die nächsten Generationen zu denken. Nach Absprache mit dem Geschäftsführer des OVWB, gibt sie grünes Licht für dieses Projekt. Und seit dieser Woche produziert die Anlage nun die ersten Kilowattstunden Strom für die E-Rollstühle.
Text: Sandro Buff, Bewohner Quimby Huus
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Ein super Beispiel dafür, dass die Sorge zur Umwelt auch im Kleinen, im alltäglichen Leben und in privater Initiative, eine wichtige Rolle spielen sollte! Weiterhin ein super Beispiel dafür, dass Behinderung für einmal nicht im Zentrum steht, sondern integrativ, im Rahmen eines grösseren Konzepts "Umweltschutz", verstanden wird, bzw. werden soll. Das ist echte Integration! In diesem Sinne ein vorbildliches, beispielhaftes Projekt. Bravo!!!
AntwortenLöschenJetzt müssten die Rollstühle einfach noch leichter werden. Wie das Ultraleichtmobil von Professor Janach: Dann braucht es auch noch weniger Strom. > http://www.mpm.tu-berlin.de/fileadmin/fg89/PDFs/Vortrag/VortragsreiheElektromobilitaet_ProfJanach_120213_poster.pdf ; http://www.gesundheitsfoerderung.ch/pdf_doc_xls/d/Metadaten/News/Mobilitaetssalon_deutsch.pdf
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