Verantwortlich für den „dramatischen Preiskollaps“ seien zum einen die globalen Überkapazitäten, zum anderen aber auch die geänderten Kostenstrukturen und Strategien der führenden Photovoltaik-Modulhersteller. Angesichts der mittlerweile um rund 0,70 Dollar je Watt gefallenen Waferpreise würden viele Modulhersteller ihre eigenen Waferkapazitäten runterfahren und nun direkt bei anderen Herstellern einkaufen, berichtet IMS Research. Dies sei ein entgegengesetzter Trend zu den Jahren 2010 und 2011, als viele Photovoltaik-Hersteller ihre Wafer-Kapazitäten schnell erweitert hätten. Nach dem jüngsten Quartalsbericht von IMS Research zur Lage auf den Photovoltaik-Märkten ist der durchschnittliche Preis für Wafer auf etwa 0,30 Dollar je Watt im ersten Quartal 2012 gesunken. Im Vorjahreszeitraum habe er noch etwa bei einem Dollar je Watt gelegen. Der rapide Preisverfall sei dem massiven Überkapazitäten geschuldet und dem harten Wettbewerb auf den Photovoltaik-Märkten. Die Hersteller hätten ihre Produktionskapazitäten weltweit im vergangenen Jahr um 50 Prozent auf etwa 50 Gigawatt erweitert. Die globale Nachfrage sei im gleichen Zeitraum allerdings nur um etwa 35 Prozent auf 26,9 Gigawatt gestiegen, heißt es bei IMS Research weiter.
Daher seien auch die Preise für Silizium, Solarzellen und Module im vergangenen Jahr weiter gefallen. Er war aber nicht ganz so drastisch wie bei Photovoltaik-Wafern und bewegte sich zwischen 44 und 57 Prozent, wie IMS Research ermittelt hat. Das gesunkene Preisniveau drücke auf die Margen aller Hersteller von Photovoltaik-Komponenten. Dies sei auch ein Grund, warum viele Modulhersteller ihre Strategie weg von der eigenen Produktion umgestellt hätten, hieß es weiter. Gerade führende chinesische Photovoltaik-Unternehmen würden wieder von der kompletten vertikalen Integration ihrer Produktionskette absehen und Wafer für die Hersteller zukaufen, um Kosten zu sparen. IMS Research geht davon aus, dass in diesem Jahr die Preise für Silizium und Wafer nach weiter sinken werden. So werde über das Jahr ein Rückgang der Waferpreise um weitere 25 Prozent erwartet. Bei Silizium seien es voraussichtlich sogar 33 Prozent innerhalb des Jahres 2012.
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