Wenn ausgerechnet im atomkrisengebeutelten Japan eine solare Grossanlage entsteht, weist dies auf die eingeleitete Energiewende hin. Das Land nimmt damit eine Energieleitlinie wieder auf, die Japan einst an die Spitze der Entwicklung der Photovoltaik-(PV) gebracht hatte. Die Karte der südjapanischen Insel Kyushu zeigt die geplante Lage des Grosskraftwerks.
Die Kyocera Corporation (Kyoto, Japan) will gemeinsam mit der IHI Corporation und der Mizuho Corporate Bank (beide mit Sitz in Tokio) eine 70 Megawatt-Photovoltaikanlage in der südjapanischen Stadt Kagoshima errichten. Die Unternehmen hätten eine grundlegende Einigung für die Entwicklung des 25 Milliarden Yen (etwa 234 Millionen Euro) teuren „Mega-Solarkraftwerks“ erzielt, berichtet Kyocera. Die 127 Hektar große Solarstromanlage soll aus etwa 290.000 Photovoltaik-Modulen bestehen, die komplett von Kyocera geliefert werden. Außerdem wird das Unternehmen am Aufbau und an der Wartung des PV-Kraftwerks beteiligt sein. IHI wird das Grundstück vermieten und am Betrieb der Anlage mitwirken, die Mizuho Corporate Bank erstellt den Finanzierungsplan für das Bauprojekt.
Kyocera wird auch der größte Anteilseigner einer neuen Projektgesellschaft, die für den Betrieb des „Mega-Solarkraftwerks“ gegründet wird. Bei der Machbarkeitsstudie für die Anlage wurden Kyocera und IHI unter anderem durch die KDDI Corporation (Tokyo), die Kyudenko Corporation (Fukuoka, Japan), die Kagoshima Bank, Ltd. (Kagoshima) und die Takenaka Corporation (Osaka, Japan) unterstützt. Diese Unternehmen wollen auch in die Anlage investieren.
Mit 70 Megawatt ist die Anlage das größte derzeit angekündigte Photovoltaik-Kraftwerk in Japan. Laut dem japanischen Photovoltaik-Branchenverband (JPEA) entspricht die Nennleistung fast 40 Prozent der gesamten Solarstromanlagen, die im Kalenderjahr 2011 in Japan für öffentliche oder gewerbliche Anwendungen installiert wurden. Im Juli 2012 soll mit dem Bau des Kraftwerks begonnen werden.
Quelle: Solarserver / Kyocera Corporation
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