Freitag, 20. April 2012

Dünne Luft für Dünnschicht

Mitte April veröffentlichte GTM Research (Boston, Massachusetts, USA) einen Bericht über die Zukunft der Dünnschicht-Photovoltaik weltweit. Dadurch, dass die Preise für Photovoltaik-Module aus kristallinem Silizium ständig sinken, stecke die Dünnschicht-Technologie in einem „Überlebenskampf“.

Der Bericht „Thin Film 2012-2016: Technologies, Markets and Strategies for Survival" geht davon aus, dass der weltweite Dünnschicht-Markt 2012 auf ein Volumen unter 3 Milliarden US-Dollar (2,3 Milliarden Euro) schrumpft. 2015-2016 soll er wieder auf 7,6 Milliarden USD (5,8 Milliarden Euro) anwachsen. Laut dem Bericht werden 2016 bis zu 4 Gigawatt CIGS-Module (Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid) hergestellt. Dadurch, dass die Preise für Module aus kristallinem Silizium bei den großen Herstellern dieses Jahr auf 0,87 USD (0,66 Euro) je Watt sinken, müssen Dünnschicht-Produzenten jetzt sparsamer wirtschaften, ihre Technologien aggressiv vermarkten und kreative Vertriebsstrategien entwickeln, die ihr Überleben im derzeitigen Wettbewerbsumfeld garantieren und irgendwann sichere Märkte entwickeln“, sagt Studienautor, GTM-Chefanalyst MJ Shiao.
Der Marktanteil der Dünnschicht-Technologie fiel von dem Spitzenwert von 20% im Jahr 2009 auf 11% im letzten Jahr. 2009 hatten die Dünnschicht-Technologien durch ihre geringeren Kosten noch einen Wettbewerbsvorteil. Der mit Abstand größte Dünnschicht-Produzent war First Solar Inc. (Tempe, Arizona, USA) mit seiner Cadmium-Tellurid-Technologie. Nach Einschätzung von GTM Research wird er weiterhin leicht wachsen.
2011 verkaufte der CIGS-Hersteller Solar Frontier K.K. (Tokio, Japan) jedoch auch 400 MW Dünnschicht-Module. Ein Großteil davon wurde in seiner neuen Fabrik mit 900 MW Produktionsleistung hergestellt. Auch MiaSolé (Santa Clara, Kalifornien, USA) und die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company Ltd. (TSMC, Hsinchu, Taiwan) könnten laut dem Bericht in den nächsten Jahren führende CIGS-Modulhersteller werden und Produktionskosten von 0,50 USD (0,38 Euro) je Watt erreichen. In den letzten beiden Quartalen lagen die Beteiligungen an CIGS-Unternehmen nach Angaben von GTM bei über 305 Millionen USD (232 Millionen Euro). Das wachsende Interesse großer Konzerne könnte schnell zu bedeutenden Übernahmen von CIGS-Herstellern führen.
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