Das Wachstum des gesamten PV-Marktes wurde 2011 erheblich getrieben durch die starke Nachfrage im zweiten Halbjahr, die wiederum durch angekündigte tiefe Einschnitte in die Solarstrom-Einspeisevergütungen bedingt war. Dies folgte auf die Überproduktion in der ersten Jahreshälfte, die zu einem Preisverfall entlang der Photovoltaik-Wertschöpfungskette 2011 führte, der das gesamte Jahr kennzeichnete.
Die chinesischen Hersteller bauten ihre Vormachtstellung bei Wafern, Solarzellen und Modulen auf Basis von kristallinem Silizium weiter aus, der Anteil der Dünnschicht-Technologie wurde geringer, und die Nachfrage in asiatischen Märkten wuchs rapide, berichtet Solarbuzz. Die weltweite PV-Industrie nahm 2011 insgesamt 93 Milliarden US-Dollar ein (ca. 70 Milliarden Euro). Dies bedeutet eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um zwölf Prozent. Gleichzeitig gelang es der Branche, über acht Milliarden USD (sechs Milliarden Euro) Eigen- und Fremdkapital einzuwerben.
Von mehr als 100 Ländern auf der ganzen Welt, die in “Marketbuzz” berücksichtigt werden, sind Deutschland, Italien, China die USA und Frankreich die fünf größten Photovoltaik-Märkte. Sie teilen 74 Prozent der weltweiten Nachfrage 2011 unter sich auf. Chinas Markt wuchs um 470 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, damit stieg das Land vom siebten Platz im Jahr 2010 auf den dritten 2011 Platz auf. 18,7 Gigawatt beziehungsweise 68 Prozent der weltweiten PV-Nachfrage entfielen auf europäische Länder. Starkes Wachstum in Frankreich und Italien sowie ein Ansturm in Deutschland zum Jahresende, durch den das Land sein Vorjahresniveau halten konnte, führten dazu, dass Deutschland, Italien und Frankreich in Europa auf einen Marktanteil von 82 Prozent kamen.
2011 erreichte die weltweite Solarzellenproduktion laut Solarbuzz 29,5 Gigawatt. Ein Jahr zuvor waren es 23 Gigawatt. 2011 machte die Dünnschicht-Technologie elf Prozent der Gesamtproduktion aus. 74 Prozent aller weltweit produzierten Solarzellen wurden in China und Taiwan hergestellt, 2010 waren es 63 Prozent. Die zehn größten Polysilizium-Hersteller produzierten im letzten Jahr 204.000 Tonnen des Rohstoffs. Die zehn größten Wafer-Produzenten fertigen 20,7 Prozent der weltweiten Kapazität.
Die extrem hohe Solarzellen-Produktion im ersten Halbjahr 2011, die weit über den Bedarf hinausging, führte zu einem Fall der durchschnittlichen Preise für PV-Module auf Basis von kristallinem Silizium ab Werk um 28 Prozent. Im Jahr 2010 lag die Preissenkung bei nur 14 Prozent. Der durchschnittliche Preis im vierten Quartal 2011 war 46 Prozent niedriger als im vierten Quartal 2010. Solarbuzz rechnet damit, dass die Modulpreise ab Werk in den nächsten fünf Jahren gegenüber 2011 um weitere 43 bis 53 Prozent sinken. Die durchschnittlichen Herstellerpreise für c-Si-Module 2012 sollen mindestens 29 Prozent niedriger sein als 2011.
Innerhalb der nächsten zwölf Monate sollen die aufstrebenden Märkte weiter wachsen und für 32 Prozent des weltweiten Bedarfs sorgen, im letzten Jahr kamen sie nur auf 20 Prozent. Gleichzeitig schrumpft Europas Anteil auf 53 Prozent. 2016 soll der europäische Marktanteil unter 42 Prozent fallen, während Nordamerika und verschiedene asiatische Märkte enorm wachsen. Bis zum Jahr 2016 soll Chinas Anteil am Weltmarkt 17 Prozent betragen.
“Drastische Kürzungen der Einspeisevergütungen wie in Deutschland und anderen europäischen Ländern haben die Grundlage für eine weltweit mögliche Rezession in diesem Jahr gelegt. Doch vorher wird es massenhaft Neuinstallationen geben, besonders in Deutschland”, sagte Craig Stevens, Präsident von NPD Solarbuzz. Diese Tarifkürzungen werden die Unternehmen laut Solarbuzz dazu zwingen, früher als geplant Vermarktungs-Modelle zu entwickeln, die nicht mehr auf staatlicher Förderung beruhen. Gleichzeitig müssten sich die chinesischen Politiker entscheiden, ob sie ihren heimischen Markt noch stärker als bisher unterstützen, um ihre Vormachtstellung als führender Produktionsstandort zu stärken.”
Quelle: NPD Solarbuzz | solarserver.de
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