Unterstützt wurden die Modulhersteller dabei von chinesischen Staatsbanken, die den einzelnen Gesellschaften günstige Kredite gewährten. Die Aufträge kamen von Tochterfirmen. "Im vergangenen Jahr haben chinesische Hersteller sehr hohe Investitionen in Deutschland getätigt. Die hohe Nachfragevolumina war vor allem im vierten Quartal ersichtlich", so Stefan Freudenreich, Solar-Analyst bei der equinet Bank.
"Wir haben einfach kein Geld, so etwas zu tun, aber wir leiden unter der künstlich geschaffenen Nachfrage", wird der Chef eines deutschen Modulbauers im Bericht zitiert. China wolle mit einem Überangebot den deutschen Markt kaputt machen, um ihn später dominieren zu können.
Zweifelsohne hat die gesamte Solarbranche unter anderem aufgrund der chinesischen Billigkonkurrenz gelitten. Die Wettbewerbssituation hat sich aber in den vergangenen Monaten verändert. Auch die chinesische Konkurrenz ist unter anderem wegen anteilig höherer gestiegener Transportkosten teurer geworden. "2011 haben weder deutsche noch chinesische Hersteller Gewinne erzielt. Der Kostennachteil, also höhere Produktionskosten, bleibt jedoch für deutsche Unternehmen bestehen. Zudem haben die Asiaten bei bestimmten Produktionsschritten mittlerweile einen Technologievorsprung", betont Freudenreich.
Außerdem sind die Banken in Deutschland bei der Kreditvergabe für Investitionsprojekte sehr restriktiv. Die Chinesen verfügen über einen besseren Zugang zu Geldern, weil Staatsbanken ihnen Kredite für Investitionen im Ausland zuteilen. Etwas differenzierter sieht Freudenreich die Finanzierungssituation in Deutschland. "Zwar ist die Kreditvergabe für Solarprojekte schwieriger geworden, aber Finanzierungsengpässe gibt es derzeit keine", sagt der Analyst abschließend.
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