Bei der Heliatek Anlage handelt es sich um die weltweit erste Fertigung, die organische Solarmodule im Rolle-zu-Rolle Verfahren mittels Vakuumdeposition bei niedrigsten Temperaturen fertigt – ein Verfahren, das über ein großes Kostensenkungspotenzial in der Massenfertigung verfügt. Bisher werden organische Module mit Hilfe von diversen Druckverfahren gefertigt. Heliatek ist das einzige Unternehmen weltweit, das sich bei der Solarmodulfertigung auf die Vakuumabscheidung von kleinen Molekülen (Oligomeren) auf flexiblen Folien spezialisiert hat. Die Vorteile liegen in der besseren Prozesskontrolle, der höheren Effizienz und der längeren Lebensdauer. „Nur mit innovativen Ideen und Hochtechnologie sind die Herausforderungen unserer Zeit, wie Rohstoffknappheit, Energiewende und Klimawandel, zu meistern. Heliatek, dessen Partner sowie deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die Zeichen frühzeitig erkannt und produzieren bereits heute mit der organischen Photovoltaik die Technologie von übermorgen. In Dresden findet Heliatek hierfür die besten Voraussetzungen, durch eine hocheffiziente Vernetzung von Forschung und Entwicklung sowie der Produktion und Wertschöpfung am Ort. Ich freue mich, dass neue Qualitätsprodukte made in Saxony bereit stehen, die Welt zu verändern“, sagte Ehrengast Ministerpräsident Tillich vor rund dreihundert Gästen aus Wirtschaft und Wissenschaft, sowie vor Partnern, Kunden und Mitarbeitern des Unternehmens.
Thibaud Le Séguillon, CEO der Heliatek GmbH, ergänzte hierzu: „Nach einer Bauzeit von knapp sechs Monaten haben wir mit diesem ersten Anlagenkonzept einen wichtigen Meilenstein auf unserem Weg zur Kommerzialisierung von organischen Solarfolien auf Basis kleiner Moleküle erzielt. Nun folgt die Prozessintegration. Im Herbst 2012 wird Heliatek erste Solarfolien für Anwendungen im Energy-2-Go Bereich auf den Markt bringen. Die besonderen Eigenschaften unserer Technologie werden es ermöglichen, saubere Energie überall dorthin zu bringen, wo Sie benötigt wird. Im nächsten Schritt möchten wir unseren ersten Volumenmarkt mit Lösungen für den BIPV Bereich adressieren. Für die Realisierung dieser Strategie planen wir dieses Jahr eine weitere Finanzierungsrunde abzuschließen, bei der wir 50 Millionen Euro von bestehenden und neuen Investoren für eine weitere Produktionslinie einwerben möchten.“
An Heliatek sind große Industrie- und Finanzunternehmen beteiligt, unter ihnen BASF Venture Capital, Bosch, Innogy Venture Capital (RWE) und Wellington Partners. Durch diese Investoren wird Heliatek über die gesamte Wertschöpfungskette unterstützt – das reicht von der chemischen Forschung, über Maschinen- und Prozessdesign, bis hin zum Energie- und Finanzmarkt zur Absatz- und Kapitalsicherung. Die gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten erlauben einen gegenseitigen Erfahrungsaustausch von dem alle Partner profitieren.
„Für die BASF ist die organische Photovoltaik eine wichtige Zukunftstechnologie“, sagt Dirk Nachtigal, Geschäftsführer der BASF Venture Capital. Daher entwickelt die BASF neue organische Materialien für Solarzellen, die eine effiziente und wettbewerbsfähige Energiegewinnung ermöglichen. „Um das Potential dieser innovativen Technologie optimal ausnutzen zu können, ist eine Zusammenarbeit mit Partnern wie Heliatek für uns von großer strategischer Bedeutung“, so Nachtigal weiter.
Die Heliatek Module bieten durch diverse Abmaße, Farben und Transparenzen einen großen Gestaltungsfreiraum und die leichten, ultra-dünnen Module mit nur 500 Gramm Gewicht pro Quadratmeter ermöglichen die Integration in unterschiedlichste Anwendungen. “Ich bin davon überzeugt, dass sich die organische Photovoltaik in den kommenden Jahren in einem stark umkämpften Markt ihre Position erobern wird – insbesondere in Segmenten, in denen sie ihre Stärken voll ausspielen kann. Die von der Heliatek aufgebaute Anlage bietet alle Möglichkeiten, diese große Chance zu nutzen”, sagte Dr. Alexander Flaig, Vice President Corporate Research bei der Bosch-Gruppe.
“Unsere Venture Capital Aktivitäten zielen darauf ab, erneuerbare Energietechnologien wettbewerbsfähig zu machen. Die von Heliatek entwickelte Technologie hat das Potential die Kosten für Photovoltaik deutlich zu senken, da sie sich durch einen geringen Energieinsatz und eine nahezu unbegrenzte Rohstoffverfügbarkeit auszeichnet“, erklärt Crispin Leick, Geschäftsführer der Innogy Venture Capital GmbH. Die Module sind besonders umweltfreundlich und nachhaltig, da beim Fertigungsprozess keine giftigen Inhaltsstoffe oder Lösungsmittel zum Einsatz kommen. Die Solarzellen werden aus organischem und ausreichend verfügbarem Material gefertigt – nur ein Gramm organisches Material genügt, um einen Quadratmeter Solarfolie herzustellen.
Dr. Martin Pfeiffer, CTO und Mitgründer von Heliatek wurde erst im Dezember 2011 gemeinsam mit seinen Forscherkollegen Prof. Karl Leo und Dr. Jan Blochwitz-Nimoth mit dem Deutschen Zukunftspreis, dem Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation, für ihre Errungenschaften in der Entwicklung der organischen Elektronik, Heliateks Schlüsseltechnologie, ausgezeichnet. Dr. Christian Reitberger von Wellington Partners erläuterte: „Wellington Partners investiert in einem frühen Stadium in Technologieanbieter und Unternehmerpersönlichkeiten, die das Potenzial haben, Zukunftsmärkte zu gestalten oder bestehende Märkte von Grund auf zu verändern. Genau dies ist bei Heliatek der Fall. Mit dem selbst entwickelten Produktionsverfahren kann Heliatek einen neuen Standard in dem unverändert wachstumsstarken Photovoltaik-Markt setzen.“
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