Donnerstag, 4. März 2010

Riesenanlage für Frankreich

Das französische Unternehmen EDF Energies Nouvelles setzt bei seinen Solarparks vor allem auf Module von First Solar. Diese schaffen die Möglichkeit, besonders grosse PV-Anlagen zu erbauen – so in China und jetzt in Frankreich.

Die bislang grössten PV-Anlagen der Welt erreichen Leistungen bis zu 60 Megawatt und sind in Spanien und Deutschland zu finden. Auf einem stillgelegten Militärstützpunkt im lothringischen Toul im Osten Frankreichs will der einheimische Projektierer EDF Energies Nouvelles einen noch wesentlich grösseren Photovoltaikpark errichten. Das 434-Millionen-Euro-Projekt werde auf eine Gesamtleistung von 143 Megawatt (MW) ausgerichtet sein und könne die 62.000 Einwohner mit Strom beliefern, erklärte Umweltstaatssekretärin Nadine Morano der Wirtschaftszeitung Les Echos. Baubeginn ist ihr zufolge für Herbst kommenden Jahres geplant.

First-Solar-Module werden in den USA und Deutschland gefertigt. Die Dünnschicht-Erzeugnisse weisen ein besonders günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis auf.


Der Netzanschluss der Grossanlage in Frankreich soll im Jahr 2012 erfolgen. Interessant am Riesenprojekt auch der voraussichtliche Preis pro Watt Leistung – beträgt er doch aufgrund der erwähnten Zahlen grade mal noch 3 Euro – ein weiterer Beleg für die stark gesunkenen Erstellungskosten. Aber auch das französische Projekt verblasst gegenüber dem Riesenvorhaben, das First Solar in der mongolischen Wüste für China plant und desen Baubeginn unmittelbar bevorsteht (siehe Solarmedia vom 8. September 2009).

Die börsennotierte EDF Energies Nouvelles ist ein Tochterunternehmen des Energiekonzerns EDF, dem staatlichen französischen Energiekonzern, der auch viele der französischen AKW unter seinen Fittichen hat. Im vergangenen Jahr hat EDF-Tochter Energies Nouvelles ihre Photovoltaikkapazitäten nahezu vervierfacht. Wie sie bekannt gab, stiegen die ans Netz gebrachten Solarstromkapazitäten im Vergleich zu 2008 von knapp 21 auf knapp 81 MW. Zudem befinden sich Solarkraftwerke mit insgesamt 138,8 MW Leistung im Bau.

Good News auch von der Speicherfront: Das deutsche Unternehmen Evonik hat mit dem Bau der weltweit grössten Lithium-Ionen-Batterie begonnen. Damit soll die Produktion von Wind- und Sonnenenergie verstetigt werden. Denn erneuerbare Energien haben das grosse Problem, dass sie vom Wetter abhängig sind, schreibt derweil das deutsche Handelsblatt. Die Lithium-Ionen-Batterie des Essener Industriekonzerns soll auf eine Leistung von einem Megawatt (MW) kommen und später auf zehn MW erweitert werden, heisst es. Damit könnten künftig mehrere tausend Haushalte mit Strom versorgt werden. Womit ein Beitrag zur Lösung jenes Problems in greifbare Nähe rückt, das den Erneuerbaren immer wieder Kritik einträgt: Speicherung wird problemlos möglich.

© Solarmedia
/ Quellen: AFP / Sydney Morning Herald / Handelsblatt

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