Die Solarstrom-Netzparität – der Zeitpunkt,
an dem Renditeanforderungen der Photovoltaik-Investoren komplett mit
den Großhandelsstrompreisen gedeckt werden – ist in Chile jetzt schon
Realität, und in Marokko, Italien und Mexiko bald auch, wie die Plattform solarserver.de berichtet.
Die Ergebnisse entstammen der vierten Studie
“PV Grid Parity Monitor (GPM)” des Beratungsunternehmens ECLAREON,
unterstützt von BayWa und ENERTIS, in Zusammenarbeit mit der Copper
Alliance veröffentlicht. Während die ersten GPM-Studien sich noch auf kleine
private (3kW) und gewerbliche (30 kW) Solarstromanlagen zum
Eigenverbrauch konzentrierten, behandelt die aktuelle Studie
Photovoltaik-Anlagen im Kraftwerksmaßstab. Sie rechnet am Beispiel eines
einachsig (siehe Bild) nachgeführten Kraftwerks mit einer Nennleistung von 50 MW und
einer Projektfinanzierung.
Der GPM-Report analysiert auf dieser Grundlage die
Wettbewerbsfähigkeit der Photovoltaik an strahlungsintensiven Standorten
in sechs Ländern: Chile, Italien, Mexiko, Marokko, der Türkei und den
USA (Texas). “Photovoltaik-Investoren halten die Technologie
bereits jetzt an manchen Orten für im Großhandelsmarkt konkurrenzfähig“,
sagt David Pérez, der für die Studie verantwortlich ist.
Jüngste Nachrichten über die Solarstromerzeugung im
Kraftwerksmaßstab haben die Aufmerksamkeit der Energieindustrie erregt:
In letzter Zeit wurden immer wieder Strombezugsvereinbarungen (PPAs)
unterzeichnet (insbesondere in Latein- und Nordamerika), in Chile wurde
sogar von einem Photovoltaik-Kraftwerk mit 50 MW berichtet, dessen Strom
auf dem Großhandelsmarkt verkauft werden soll.
Angesichts der schwankenden Preise auf dem
Großhandelsmarkt und des raschen Photovoltaik-Preisrückgangs (der bei
Kraftwerken noch viel extremer ist als bei privaten und gewerblichen
Anlagen), sagt David Pérez, dass die Netzparität bei PV-Kraftwerke ein
Phänomen sei, das über eine längere Zeit beobachtet werden sollte.
Um zu verstehen, wie nahe die Photovoltaik der
Netzparität schon ist, ist ein Überblick über den Strommarkt nötig. Der
aktuelle GPM-Bericht fasst die Marktsituation in jedem der betrachteten
Länder zusammen, so dass der Leser erkennt, bei welchem Strompreis die
Photovoltaik-Netzparität erreicht ist und welchen Schwierigkeiten ein
Photovoltaik-Kraftwerk in dem jeweiligen Markt ausgesetzt ist. „Die große Frage für die PV-Industrie, Regulatoren
und Stromversorger auf der ganzen Welt ist nach wie vor, in welchem
Umfang sich die Stromproduktion im Kraftwerksmaßstab (ohne
Einspeisevergütung) durchsetzt“, so David Pérez. Um diese Frage zu beantworten, werden
Gesetzesreformen in Ländern wie Mexiko, voraussichtlich steigende
Strompreise und stetig sinkende Photovoltaik-Preise eine wesentliche
Rolle spielen. Der Bericht ist im Internet zugänglich unter www.leonardo-energy.org.
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