Wie sich der Produktionsstandort auf die Umweltbilanz auswirkt, haben sich drei US-Wissenschaftler angesehen (hier als PDF). Das Ergebnis: Die Produktion von Solarzellen in Europa ist sehr viel umwelt- und klimafreundlicher als in China (siehe Bild). Das Ergebnis überrascht eigentlich nicht, aber die Details sind dennoch spannend. So ist nur schon der Energieaufwand in China bis zu 50 Prozent höher. Der Auslöser für ihre Untersuchung sei gewesen, schreiben die Forscher, dass die meisten Umweltbilanzen der Solarenergie nur für die Produktion in Europa und den USA gemacht worden seien. Mittlerweile befänden sich aber mehr als 80 Prozent der PV-Fabriken in China. Für ihre Untersuchung verglichen die Forscher die Produktion und Umweltauswirkungen über den gesamten Lebenszyklus für drei unterschiedliche Arten von Solarzellen.
Das wirkt sich auch darauf aus, wie lange die Solarzellen brauchen, um die für ihre Produktion aufgewendete Energie zu erzeugen. Werden die Anlagen in Südeuropa installiert, dann braucht eine in Europa produzierte Anlage dafür zwischen 1,4 und 1,9 Jahre. Für eine Anlage aus China liegt der Wert zwischen 1,8 und 2,4 Jahre. Allerdings haben die Forscher hierbei noch nicht den Aufwand für den Transport per Schiff nach Europa eingerechnet. Der sei allerdings anteilig gering, sagen sie. Den größten Energieaufwand verursache die Herstellung und Veredelung des Siliziums.
Die Forscher um You haben auch die Klimafreundlichkeit der Solaranlagen für die unterschiedlichen Produktionsorte berechnet. Dabei zeigt sich, dass eine Kilowattstunde eines China in produzierten Solarpanels zwischen 54 und 72 Gramm CO2 verursacht. Für Anlagen aus Europa sind es nur zwischen 28 und 37 Gramm. Zum Vergleich: Eine Kilowattstunde aus einem Braunkohlekraftwerk kommt auf rund 1000 Gramm. Dieses Ergebnis würde eigentlich dafür sprechen, mehr Solarzellen in Europa zu fertigen. Das hat nur einen Haken: Chinesische Unternehmen produzieren bis zu dreißig Prozent günstiger.
Quelle: Wirtschaftswoche Green
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