Dürren, Stürme und andere Unwetterkatastrophen haben weltweit fast
eine halbe Billion US-Dollar an Schäden angerichtet, seit die Staats-
und Regierungschefs 2009 in Kopenhagen über den globalen Klimaschutz
verhandelten. Die Entwicklungsorganisation Oxfam zeigt in ihrem
aktuellen Hintergrundpapier „The Summit that Snoozed?“,
dass seit der Kopenhagener UN-Klimakonferenz mehr als 650 Millionen
Menschen von klimatischen Extremereignissen betroffen waren, die 112.000
Menschenleben forderten.
Insbesondere die Industrieländer drücken sich
dennoch vor dem Klimaschutz – darauf weist Oxfam kurz vor dem
Klima-Gipfel in New York hin, der auf Einladung des UN-Generalsekretärs
Ban Ki-moon am kommenden Dienstag stattfindet. Seit Jahren warnen Wissenschaftler, dass die Bemühungen im weltweiten
Klimaschutz bei Weitem nicht ausreichen, um die globale Erwärmung unter
der wichtigen 2°C-Schwelle zu halten. Derzeit steuert die Welt auf eine
Erwärmung um 4°C oder mehr zu. Zuletzt hatten Länder wie Japan oder
Australien ihre Klimaschutzzusagen sogar abgeschwächt. Auch die
Europäische Union möchte sich im künftigen Klima-Abkommen nur auf
schwache Ziele festlegen, die die Einhaltung der Zwei-Grad-Schwelle
unmöglich machen werden.
Oxfam-Klimaexperte Jan Kowalzig kommentiert: „Der Gipfel allein wird
den Planeten nicht retten, aber er muss ein eindeutiges Signal in die
Welt senden, dass die Trendwende beim weltweiten Klimaschutz vor der Tür
steht und der Ausstoß von Treibhausgasen langfristig auf Null sinken
wird. Der Klimawandel beeinträchtigt schon jetzt die weltweiten Ernten,
zerstört Lebensgrundlagen und treibt die Menschen in die Armut, dabei
sind die Lösungen greifbar, die erneuerbaren Energien werden immer
günstiger, und ambitionierter Klimaschutz ist ein Wachstumsmotor. Das
Zeitalter der fossilen Energien muss enden. Wer das blockiert oder
verzögert, handelt zynisch und unverantwortlich.“
Nach Ansicht von Oxfam muss der Gipfel in New York ein Erfolg werden,
um den Verhandlungen für ein neues Klima-Abkommen neuen Schwung zu
geben. Dazu ist allerdings erforderlich, dass sich die Regierungen
bereit erklären, ihre Klimaschutzziele für den Zeitraum bis 2020 zu
erhöhen und die Emissionen aus fossilen Energien bis 2050 auf fast Null
zu reduzieren. Außerdem müssen die Industrieländer ihre Versprechen
erfüllen, die finanziellen Hilfen für die armen Länder im Kampf gegen
den Klimawandel kontinuierlich zu erhöhen und mindestens 15 Milliarden
US-Dollar für den Green Climate Fund zusagen.
- - - -
Das Hintergrundpapier „The Summit That Snoozed?“ steht unter http://www.oxfam.de/sites/www.oxfam.de/files/the_summit_that_snoozed.pdf zum Download bereit.
Für Interviews und Kommentare steht Jan Kowalzig zur Verfügung: Tel.: 030-45 30 69 614, E-Mail: jkowalzig@oxfam.de
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