Mittwoch, 24. September 2014

Solar- ersetzt Atomstrom in Japan

Darum dreht sich zugespitzt die Energiefrage der Zukunft - Solar- oder Atomstrom? Die Ereignisse in Japan nach der Atomkatastrophe von Fukushima legen nahe, dass der Strom von der Sonne die Überhand gewinnen kann.

Mitte September jährte sich die vollständig atomstromlose Zeit Japans. Seit diesem Tag vor einem Jahr sind sämtliche 48 Reaktoren ausser Betrieb. 46 davon wurden sogar schon vor mehr als zwei Jahren abgeschaltet. Vor der Reaktorkatastrophe von Fukushima-Daiichi am 11. März 2011 erzeugten 54 Reaktoren jährlich etwa 280 TWh Strom, rund 30 % des Gesamtverbrauchs Japans. Trotzdem gab es in diesem Jahr keinerlei Engpässe in der Stromversorgung des Landes.

Nach aktuellen Berechnungen von Greenpeace Japan hat das Land diese «Lücke» vor allem mit Energiesparen und Gaskraftwerken ausgefüllt. Der Beitrag des Energiesparens betrug 2013 bereits 78,9 TWh, was der Produktion von 13 AKW und dem Verbrauch von 22 Millionen Haushalten entspricht. Dank dem intelligenten Umgang mit Energie konnten die Kosten für fossile Stromerzeugung um 1700 Miliiarden Yen (rund 14 Milliarden Franken) gesenkt werden.


Gleichzeitig wächst die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien rasant, vor allem dank der im Juli 2012 eingeführten Einspeisevergütung. 2013 entsprach die Stromerzeugung aus neuen Erneuerbaren bereits jener von rund drei Atomreaktoren und damit dem Verbrauch von etwa fünf Millionen Haushalten. Es werden nicht nur grosse Solarparks, sondern auch immer mehr kleine Hausdachanlagen installiert. Innert zwei Jahren wurden 530‘000 solcher Kleinanlagen gebaut.


Zur Zeit sind Gesuche für die Wiederinbetriebnahme von 20 Reaktoren beim japanischen Sicherheitsamt NRA hängig. Zwei Reaktoren von Kiushu Electricity haben als erste die Sicherheitstests im Juli bestanden. Nun braucht der Betreiber Kiushu Electricity aber noch die Zusage der Standortgemeinde und muss darüber hinaus noch eine Reihe von Formalitäten erledigen. Die Wiederinbetriebnahme dürfte erst 2015 erfolgen.
 
Quellen: Mainichi Shinbun / Greenpeace Japan / Schweizerische Energie-Stiftung

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