Zwar haben die Erneuerbaren Energien schätzungsweise 1.700 GW der weltweit installierten Kapazität zur Stromerzeugung auf sich vereint. Gleichzeitig ist aber der fossile Anlagenpark weiter stark gewachsen. „Strukturelle Hemmnisse für den Ausbau der Erneuerbaren Energien bestehen nicht nur aufgrund der Marktverzerrungen zugunsten fossiler Energieträger, sondern auch durch Vorurteile gegenüber den Erneuerbaren, die es auszuräumen gilt“, betont Vohrer.
Erschwert wird das Wachstum der Erneuerbaren im globalen Maßstab durch die massive Förderung fossiler und nuklearer Technologien. Laut Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) erreichten die Subventionen für fossile Energien 2012 544 Milliarden Dollar - gegenüber rund 100 Milliarden Dollar an staatlicher Förderung für die Erneuerbaren. Hinzu kommen die immensen Umweltschäden durch konventionelle Energien, die auf den Rechnungen der Verbraucher unberücksichtigt bleiben. „Für Deutschland wie für andere Staaten gilt es, parallel zum Ausstieg aus der massiv subventionierten Atomenergie auch die Abhängigkeit von fossilen Energien abzuschütteln“, unterstreicht Vohrer.
Nach IEA-Angaben erhöhte sich die weltweite Kohleförderung in den letzten zwanzig Jahren um mehr als 70 Prozent. In Deutschland wurden 2013 laut Angaben der AG Energiebilanzen 162 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. KWh) Braunkohlestrom produziert - so viel wie seit 1990 nicht mehr. Der Nettoexport von Strom aus Deutschland erhöhte sich auf fast 34 Mrd. kWh. „Die Nutzung fossiler Energien muss endlich fair bepreist werden, damit ein stärkerer Anreiz zum Umstieg auf die Erneuerbaren besteht. Das gilt für Deutschland wie für andere Staaten“, fordert AEE-Geschäftsführer Vohrer.
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Auf dem Strommarkt sind die Erneuerbaren Energien - gemessen an der installierten Leistung - global die mit Abstand am stärksten wachsende Größe. Sie tragen mittlerweile mehr als die Hälfte des Zubaus zur Stromerzeugungskapazität bei. Die Entwicklung der letzten Jahre macht aber auch deutlich: Für ein starkes Wachstum der Erneuerbaren Energien werden stabile Rahmenbedingungen gebraucht. Andernfalls gerät der Ausbau ins Stocken, wie es beispielsweise die Entwicklung in einigen Staaten Südeuropas - bedingt durch abrupte Förderstopps - gezeigt hat.
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) mit seinen Einspeisevergütungen hat viele Nachahmer gefunden. Weltweit haben sich mehr als 90 Staaten und Provinzen für vergleichbare Fördermodelle entschieden. Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima hat Japan ebenfalls Einspeisevergütungen für Strom aus Erneuerbaren Energien eingeführt. Der AEE-Geschäftsführer warnt davor, sich auf dem Erreichten auszuruhen. „Deutschland gilt mit seinem Ausbau Erneuerbarer Energien zwar als Vorbild. Doch über diesen Erfolgen des EEG im Stromsektor darf nicht vergessen werden, dass die Energiewende im Wärme- und Verkehrsbereich bislang nur schleppend verläuft oder sogar stagniert - und das obwohl der Energiebedarf für Mobilität und Heizen rund drei Viertel zum gesamten Endenergieverbrauch in Deutschland beiträgt“, so Vohrer.
Über die Vorteile der Erneuerbaren Energien in allen drei Sparten - Strom, Wärme und Verkehr - informiert die AEE auf www.unendlich-viel-energie.de. Nach dem Relaunch ihrer deutschen Website hat die AEE ihre englischsprachige Website www.renewables-in-germany.com wieder freigeschaltet, auf der Basisinformationen zu den Erneuerbaren Energien ebenso abrufbar sind wie Infografiken der AEE und Hintergrundpapiere. Die Präsenz wird laufend erweitert. Ein Papier in der Reihe „Renews Kompakt“ weist als „Background Paper“ auf die Vorzüge von Einspeisevergütungen gegenüber Quotensystemen hin. Letztere haben sich als kostspielig und ineffizient für den Ausbau der Erneuerbaren Energien erwiesen. Ebenfalls abrufbar auf www.renewables-in-germany.com ist die Broschüre „Der volle Durchblick in Sachen Erneuerbare Energien“ auf Japanisch. Die Aus¬gabe entstand mit freundlicher Unterstützung der deutschen Botschaft in Tokyo.
Kontakt:
Agentur für Erneuerbare Energien
Alexander Knebel
Pressereferent
Tel: 030-200535-52
Mail: a.knebel@unendlich-viel-energie.de
www.unendlich-viel-energie.de
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